Feilschen um Vidal: „Kingarturo“ bald doch ein Bayer?
Belo Horizonte (dpa) - Nach den heftigen Wortgefechten vor drei Jahren scheint diese Kehrtwende kaum vorstellbar: Der FC Bayern München soll italienischen und chilenischen Medienberichten zufolge wieder Interesse an Chiles Star Arturo Vidal haben.
Jener Mittelfeldspieler, der den Münchnern trotz mündlicher Zusage einen Korb gab und stattdessen von Bayer 04 Leverkusen zu Juventus Turin wechselte. „Solche Spieler möchte ich nicht beim FC Bayern haben“, hatte Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge damals erklärt. Vidal habe Jupp Heynckes x-mal versprochen, nur zu den Bayern zu wechseln.
Er ging aber zu Juve. Mit dem italienischen Rekordmeister holte Vidal 2012, 2013 und 2014 den Titel. Als der vorzeitige Triumph in der Serie A in der abgelaufenen Spielzeit feststand, ließ sich Vidal an seinem maladen rechten Meniskus operieren. Das war am 7. Mai. Die WM-Teilnahme geriet in Gefahr, und sogar Chiles Präsidentin Michelle Bachelet geriet in Sorge. „Er ist ein Symbol für unser Land“, sagte Chiles Trainer Coach Jorge Sampaoli in Brasilien.
Vidal spielte 60 Minuten gegen Australien, 88 Minuten gegen Spanien, setzte nach bereits geschafftem Achtelfinaleinzug aus und hielt gegen Brasilien 87 Minuten durch. Dabei war sogar befürchtet worden, er bräuchte bis zu zwei Monate, bis er wieder spielen könnte. Vidal riskierte einiges, um für sein Land bei der WM auflaufen zu können.
Die Zeitung „El Mercurio“ (Dienstag) titelte am Dienstag bereits über zwei Seiten: „Guardiola wird ihn holen, wenn das Knie es zulässt...“ Laut dem Verband habe sich der weitere Heilungsverlauf des rechten Knies aber positiv entwickelt. Das habe eine entsprechende Untersuchung ergeben, teilte der ANFP am Dienstag mit.
Von dem angeblichen Interesse des deutschen Rekordmeisters an Vidal hatte auch die Turiner Zeitung „Tuttosport“ bereits berichtet. 40 Millionen Euro sollen die Münchner nach Darstellung des Blattes bieten. Der Schweizer Xherdan Shaqiri könnte im Tausch zum italienischen Rekordmeister wechseln, spekulierte das Blatt.
Eigentlich will Juve Vidal gar nicht verkaufen, bei einem extrem hohen Angebot könnte der Verein einem Transfer aber zustimmen. Die Schmerzgrenze soll laut Medienberichten deutlich über 40 Millionen Euro liegen. Mindestens 60 Millionen Euro wollen sie für „Kingarturo“. Zudem sollen auch englische Topclubs - Manchester United, der FC Chelsea und der FC Arsenal - eine Verpflichtung des Mittelfeldantreibers im Auge haben.
Vidal selbst will erstmal Urlaub machen und dann weitersehen. Versprechungen wie damals sind keine bekannt. Laut „El Mercurio“ soll das Interesse von Bayerns Coach Josep Guardiola an dem kampf- und spielstarken Vidal aber groß sein.