Deutscher Schiedsrichter-Chef Fröhlich: Videobeweis mit „guter Entwicklung“
Berlin (dpa) - Der deutsche Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich hat dem heftig diskutierten Videobeweis trotz weiter bestehender Schwierigkeiten und Turbulenzen eine positive Entwicklung in der Rückrunde der Fußball-Bundesliga bescheinigt.
Das System habe sich „durch weniger Eingriffe und eine deutlich geringere Fehlerquote“ verbessert, sagte Fröhlich dem Fachmagazin „Kicker“ (Montag), räumte aber auch ein, dass „wir weiter daran arbeiten müssen“.
Neben der Einschätzung, wann ein Eingriff tatsächlich sinnvoll und gerechtfertigt ist, sieht der Vorsitzende der DFB-Schiedsrichter-Kommission Elite den Umgang mit Zeitlupen durchaus kritisch. „Wenn es um den Ablauf einer Szene geht, sind Zeitlupen schwierig“, sagte der 60 Jahre alte Funktionär. Fouls könnten in stark reduziertem Tempo deutlich brutaler wirken. „Zur Erkennung eines Kontakts können verlangsamte Bilder aber hilfreich sein.“
Zudem ermahnte Fröhlich die Videoassistenten: „Wenn auf dem Platz niemand groß reagiert, sollte man vorsichtig sein mit einem Eingriff und besser auf der praktischen Ebene bleiben, die Ablaufsituation im Spiel berücksichtigen und nicht ins Detektivische abdriften und eine Szene zu sehr sezieren.“ Es müsse „plausibel und augenscheinlich ein klarer und offensichtlicher Fehler sein“, sagte Fröhlich im „Kicker“.