Frust bei Fürth: Jede Woche „die gleiche Scheiße“
Freiburg (dpa) - Die „SpVgg Greuther Frust“ ließ die Köpfe hängen. Wieder nicht getroffen, wieder nicht gewonnen, wieder Pech gehabt. „Es ist jede Woche die gleiche Scheiße“, fluchte Mittelfeldspieler Stephan Fürstner nach dem 0:1 (0:1) der Fürther beim SC Freiburg und warnte die Konkurrenz:
„Alle anderen haben uns abgeschrieben, aber da kann sich auch eine Leck-mich-am-Arsch-Stimmung entwickeln.“ Seit 14 Spielen ist der Neuling in der Fußball-Bundesliga jetzt ohne Sieg. Nach der zehnten Saisonniederlage muss der Tabellenletzte nun am nächsten Samstag im Kellerduell gegen den FC Augsburg unbedingt gewinnen.
Trainer Mike Büskens war wieder einmal bedient. Eine Woche nach dem überaus unglücklichen 0:1 gegen den VfB Stuttgart musste er in der 83. Minute eine symptomatische Szene mitansehen: Christopher Nöthe schoss auf das leere Freiburger Tor, und Pavel Krmas lenkte das Leder gerade noch an den Pfosten. „Wenn es der liebe Gott gut mit uns meint, werden die Bälle auch irgendwann reingehen!“, meinte später Gerald Asamoah und zuckte vor den Mikrofonen und Kameras die Achseln: „Ich weiß auch nicht mehr, was man jede Woche erzählen soll.“ Der wieder einmal harmlose Ex-Nationalstürmer ist saisonübergreifend seit 21 Partien ohne Treffer, Fürth seit 372 Minuten. Mit nur zehn Toren stellt der Aufsteiger zudem die schlechteste Offensive der Liga.
„Ich denke, dass wir heute ein Spiel gesehen haben, dass uns aus Fürther Sicht relativ bekannt vorkommt“, kommentierte Büskens das Déjà-vu, räumte aber auch ein: „Was uns ein Stück weit fehlte, war ein Fünkchen Cleverness.“ Getroffen hatte Daniel Caligiuri vor 22 600 Zuschauern mit seinem vierten Saisontor (15.) für die Freiburger, die am Ende eines großartigen Jahres sichtlich platt sind. 2011 musste der Sportclub als Schlusslicht überwintern, rettete sich aber dank einer starken Rückrunde unter seinem neuen Trainer Christian Streich. Jetzt droht dem Neuling aus Fürth die gleiche miese Ausgangsposition.
Streich sieht viele Ähnlichkeiten zwischen beiden Clubs und hat sich in dieser Runde auch fast jede Begegnung des Aufsteigers auf Video angeschaut. „In allen anderen Spielen hätten wir das Tor zum Ausgleich bekommen. Man muss echt sagen, es tut einem als Sportler weh, wenn man sieht, wie wenig Punkte die haben. Das ist echt hart. Man kann nur den Hut ziehen, wenn man sieht, was die Woche für Woche abarbeiten“, meinte der SC-Coach voller Inbrust.
Während die Freiburger mit 23 Punkten blendend dastehen und in den vergangenen zehn Spielen lediglich gegen Borussia Dortmund und Bayern München verloren haben, glänzen bei den Fürthern nur die goldfarbenen Rückennummern auf den grünen Trikots. Ein Sieg und acht Punkte aus 16 Spielen sind eine miserable Ausbeute. Ob seine Mannschaft noch eine Chance habe im Abstiegskampf, wurde Fürstner gefragt. „Noch 18!“, antwortete er.