Gladbach: Eberl eröffnet Vertragspoker um Favre
Gladbachs Sportdirektor wirbt mit einem öffentlichen Bekenntnis nach dem 0:0 in Mainz um die Zusage des Trainers.
Mainz. Mit erfolgreichen, zumindest aber zufriedenstellenden Jahresabschlüssen kennen sie sich aus in Gladbach. Vor allem in jüngster Vergangenheit.
Vor allem seit Lucien Favre Trainer bei Borussia Mönchengladbach ist. Der Schweizer spielt gerade seine dritte Saison mit den Borussen und jeweils im Herbst, wenn die Blätter fallen, sammelt seine Mannschaft Punkte wie Fallobst ein.
Das war in der letzten Saison mit Reus und Dante (2011/12) so, im Vorjahr stabilisierte er nach schlechtem Start das Team nachhaltig vor der Winterpause. Am Sonntag bei der Weihnachtsfeier des Clubs mischte sich auch ein bisschen Stolz aller Beteiligten in die besinnliche Stimmung. Weil auch die Serie der ungeschlagenen Spiele mit dem 0:0 in Mainz auf immerhin sieben Begegnungen angewachsen ist.
Aber ein 0:0, selbst ein ansehnliches wie in Mainz, sendet nicht gerade laute Signale in die Welt. Und so beeilten sich Trainer und Sportdirektor der Gladbacher, das torlose Spiel im Nachgang aufzufrischen. Favre erkannte ein gutes Zeichen von der Mannschaft, die in der Kabine ein bisschen genörgelt habe. „Sie wollte unbedingt das 1:0 machen und gewinnen. Sie wollte mehr.“
Den Punktsieg in diesem internen Duell der Führungskräfte aber konnte eindeutig Max Eberl verbuchen — mit seinem vor laufenden Fernsehkameras flammenden Bekenntnis zum Trainer: „Mit Lucien Favre haben wir einen Goldgriff getan. Er ist ein fantastischer Trainer, der bei uns überragende Arbeit macht, mit dem es richtig Spaß macht, zusammenzuarbeiten. Demnächst werden wir die Gespräche beginnen, um den Vertrag zu verlängern.“
Eine Steilvorlage im Advent. Der Gepriesene jedoch mühte sich, die aktuellen Ereignisse in den Vordergrund zu spielen und, was die Zukunft angeht, den Ahnungslosen zu mimen.
„Dazu möchte ich jetzt nichts sagen. Jetzt geben wir noch eine Woche Gas, und nach dem Spiel gegen Wolfsburg schauen wir dann mal, wie es weitergeht. Die 32 Punkte sind sehr gut“, sagte Favre.
Favre und Eberl hatten sich vor rund zwei Monaten im „Audi Star Talk“ im Borussia-Park öffentlich gegenseitige Wertschätzung gezollt. „Ich liebe die Bundesliga und die Borussia. Ich fühle mich hier in Mönchengladbach sehr wohl und es gefällt mir immer besser“, sagte Favre seinerzeit. Angesprochen auf eine mögliche Vertragsverlängerung des Schweizers über 2015 hinaus, bekannte sich Eberl unmissverständlich zum Schweizer: „Das ist doch klar!“