Grünes Licht vom Kartellamt: Rechtevergabe beginnt
Bonn (dpa) - Das Bundeskartellamt hat endgültig Grünes Licht für die anstehende Vergabe der Bundesliga-Rechte gegeben. Die Bonner Wettbewerbshüter segneten die geplante Ausschreibung der Deutschen Fußball Liga (DFL) für die vier Spielzeiten 2013/2014 bis 2016/2017 ab.
Schon in der nächsten Woche sollen die bereits registrierten Unternehmen den Zeitplan sowie die Regeln für das Ausschreibungsverfahren von der DFL erhalten. Der Dachverband hatte mit mehreren Selbstverpflichtungen die kartellrechtlichen Bedenken gegen die Zentralvermarktung der audiovisuellen Verwertungsrechte ausgeräumt. Die Behörde will aber die Rechtevergabe genau beobachten. „Auch wenn wir nicht davon ausgehen, dass es hier zu Problemen kommt, werden wir darauf achten, dass diese Verpflichtungen auch eingehalten werden. Deshalb musste sich die DFL uns gegenüber zu einer umfassenden Dokumentierung des Vergabeprozesses verpflichten“, teilte Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamts, in einer Erklärung mit.
„Dies war ein großer Schritt mit Blick auf die anstehende Vergabe der Medienrechte. Die kartellrechtlichen Grundlagen der Ausschreibung sind nun klar“, sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert. Die DFL hatte bereits am 19. Dezember 2011 die Ausschreibung angekündigt. Auch die EU-Kommission hat ihre Zustimmung erklärt.
Ligaverband und DFL haben sich dem Bundeskartellamt gegenüber verpflichtet, mehrere Pakete für die Live-Übertragung der Spiele sowie für die frei empfangbare Highlight-Berichterstattung anzubieten. Dort sind zwei Modelle vorgesehen, bei denen es um die Zukunft der ARD-Sportschau geht. Im ersten Szenario bleibt es bei der Zusammenfassung der Samstag-Spiele um 18.30 Uhr im Free TV. In Szenario II würden die Höhepunkte zuerst über Web-TV im Internet oder über mobile Endgeräte gezeigt. Die früheste TV-Berichterstattung ist hier für 21.45 Uhr vorgesehen. Das würde das Aus für die Sportschau bedeuten.
Das Bundeskartellamt hatte vor der Genehmigung dieses Verfahrens potenzielle Käufer und andere Marktteilnehmer befragt. Nach Ansicht der Behörde besitzt die DFL eine erhebliche Macht. Deshalb darf sie nicht willkürlich darüber entscheiden, welche Käufer den Zuschlag erhalten und welche nicht. „Dementsprechend hat sich die DFL zur Durchführung eines fairen, transparenten und diskriminierungsfreien Verfahrens verpflichtet. Sie wird über den Zuschlag der einzelnen Pakete und des erfolgreichen Szenarios anhand vorab festgelegter Kriterien entscheiden“, teilte das Kartellamt mit.
Um die Vergabe der Bundesliga-Rechte, die der DFL derzeit rund 420 Millionen Euro in der Saison einbringen, zeichnet sich ein hartes Bieterringen ab. Die ARD und der Bezahlsender Sky möchten ihre bisherigen Rechte behalten, als neue Konkurrenten sind unter anderem Yahoo und der Mobilfunkkonzern Vodafone im Gespräch.