Guardiola zum Titelkampf: „Nicht auf BVB-Fehler warten“

München (dpa) - Schonen für Lissabon geht nicht. Der Druck von Verfolger Borussia Dortmund zwingt Spitzenreiter Bayern München im Titelkampf auch am Samstag beim Lieblingsgegner VfB Stuttgart zur höchsten Konzentration.

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Trainer Pep Guardiola wird im einstigen Süd-Gipfel wohl nur eingeschränkt Spieler für die vier Tage später folgende große Champions-League-Aufgabe bei Benfica Lissabon schonen. „Es sind nur noch sechs Bundesligaspiele. Jedes Spiel ist ein Finale, um unser wichtigstes Saisonziel zu erreichen“, sagte Guardiola.

Fünf Punkte seien auf dem Weg zum historischen vierten Meistertitel nacheinander kein Ruhekissen, mahnte der FCB-Coach. „Ich kann nicht in die Köpfe der Spieler schauen. Aber ich hoffe, dass sich die Spieler auf Stuttgart fokussieren“, sagte Guardiola, und weiter: „Es ist eng. Wir können nicht auf BVB-Fehler warten. Ich bin mir sicher, der BVB geht nach Schalke und gewinnt.“

Benfica darf also nur im Hinterkopf sein. „Jetzt haben wir erstmal noch ein Bundesligaspiel vor der Brust“, bemerkte Thomas Müller. Und besser als beim 1:0 im Viertelfinal-Hinspiel gegen Benfica müsse man gerade bei eigenem Ballbesitz spielen, forderte Philipp Lahm. Der 32 Jahre alte Kapitän ist als Vielspieler und nicht mehr so junger Akteur ebenso ein Kandidat für eine Pause wie Franck Ribéry (33).

Weitere wertvolle Spielpraxis könnten dagegen Akteure wie Mario Götze oder Javi Martínez erhalten. „Ich bin bereit“, erklärte der Spanier, der nach seiner Meniskus-Operation wieder eine wertvolle Option für das Abwehrzentrum ist. „Ich hoffe, ich kann meiner Mannschaft helfen“, erklärte Martínez. Mit dem verletzten Arjen Robben plant Guardiola dagegen auch in der kommenden Woche noch nicht wieder.

Den Ex-Stuttgarter Sven Ulreich mit einem Einsatz an seiner alten Wirkungsstätte zu beglücken, sieht der Katalane nach eigenen Angaben nicht vor. Auch der im Winter in der Not verpflichtete Ex-Nationalspieler Serdar Tasci wird gegen seinen Ex-Verein nicht zum Zuge kommen. „Ich weiß, es ist kompliziert für Serdar“, sagte Guardiola über Tasci.

Die Stuttgarter stecken noch im Abstiegskampf, insofern erwarten die Bayern große Gegenwehr. „Der VfB hat schnelle Spieler vorne, er hat physisch starke Spieler“, bemerkte Guardiola. „Sie müssen kämpfen, um in der Bundesliga zu bleiben.“

Die Bayern kommen jedoch mit einer Superserie ins Stuttgarter Stadion: Die letzten 14 Pflichtspiele gegen den VfB hat der Rekordmeister alle gewonnen. Und auch nach Champions-League-Spielen leisteten sich die Bayern-Stars in dieser Saison noch keinen Schlendrian. Alle acht Bundesligaspiele im Anschluss an eine Partie in der Königsklasse wurden gewonnen.