Helmes’ Tor rettet Leverkusen

Fußball: Nach seinem 2:2 gegen den SC Freiburg verletzt sich der Stürmer. Jupp Heynckes verteilt Komplimente, Rudi Völler ärgert sich.

Leverkusen. Als Jupp Heynckes noch die Zufriedenheit mit seiner Mannschaft in der Bundesliga-Hinrunde eine Stunde nach dem Schlusspfiff in schöne Worte kleidete, machte Sportchef Rudi Völler in den Katakomben der Bay-Arena nach dem 2:2 (1:1) gegen den SC Freiburg seinem Ärger Luft. „Das Ergebnis ist absolut enttäuschend, das einzig Positive an diesem Spiel ist, dass wir uns nach einer ärgerlichen ersten Halbzeit im zweiten Durchgang gesteigert haben.“ Auch Simon Rolfes war sauer: „Das Unentschieden ist sehr, sehr ärgerlich, aber bei den Wetterverhältnissen konnte von Fußballspielen ja auch keine Rede sein.“

Es war ein Spiel im Schneetreiben, und die Spieler schienen gelegentlich den Durchblick zu verlieren. „Bei normalen Platzverhältnissen hätten wir gegen Freiburg besser ausgesehen“, meinte Manuel Friedrich. „Aber Freiburg ist eine gute Kontermannschaft.“

Arturo Vidal sorgte mit einem verwandelten Foulelfmeter in der 16. Minute für die Führung von Bayer, nur acht Minuten später schloss Jan Rosenthal einen Bilderbuch-Konter mit dem Ausgleich ab.

Trotz drückender Überlegenheit im zweiten Durchgang geriet die Mannschaft von Jupp Heynckes in der 65. Minute durch Stefan Reisinger erneut in Rückstand. Der eingewechselte Patrick Helmes erzielte in der 75. Minute das 2:2 und erlitt kurz danach einen Muskelfaserriss im Oberschenkel.

„Wer so aufgestellt ist, dass er im zweiten Durchgang Patrick Helmes und Stefan Kießling einwechseln kann, kann so ein Spiel eigentlich gar nicht verlieren“, meinte Freiburgs Trainer Robin Dutt.

Jupp Heynckes verteilte Komplimente nicht nur an seine Mannschaft, sondern vor allem auch an die Freiburger: „Das ist eine Mannschaft, die überzeugenden Kombinationsfußball spielt. Wir haben gegen keinen Abstiegskandidaten gespielt, sondern gegen eine Mannschaft, die mit 28 Punkten auf dem fünften Platz der Tabelle steht.“ Und schob scherzend nach: „Früher haben die Freiburger 28 Punkte in einer ganzen Saison geholt, jetzt haben sie sie schon zur Saisonhälfte.“

Freiburg präsentierte sich wie eine Spitzenmannschaft. Blitzschnell schaltet das Team von Dutt von Defensive auf Offensive um, kontert ballsicher und zielorientiert, auch ohne Torjäger Papiss Demba Cissé, der wegen der fünften Gelben Karte pausieren musste.

Bayer konnte den Ausrutscher von Borussia Dortmund nicht nutzen und überwintert als Tabellendritter punktgleich mit Mainz zehn Punkte hinter dem Spitzenreiter BVB.

„Wir können mit der Hinrunde zufrieden sein“, sagte Manuel Friedrich, nachdem er die erste Enttäuschung über das 2:2 überwunden hatte. „Wir haben sehr viele Ausfälle sehr gut kompensiert. Und wir werden uns in der Rückrunde noch stärker präsentieren, wenn sich die Personalsituation stabilisiert hat, da bin ich ganz sicher.“ Davon geht auch der Trainer aus: „Ich bin sehr zufrieden mit der Entwicklung dieser Mannschaft.“