Herbst-Titel an Bayern - Erste Pleite für Schubert

Düsseldorf (dpa) - Kurz vor Toreschluss hat sich der FC Bayern München die 21. Herbstmeisterschaft in der Fußball-Bundesliga gesichert, im Abstiegskampf hingegen steigt die Spannung.

Foto: dpa

Vor dem letzten Hinrundenspieltag feierte das bisherige Schlusslicht 1899 Hoffenheim mit dem 1:0 gegen Hannover 96 den ersten Sieg unter Trainer Huub Stevens und zog die Niedersachsen tiefer in den Keller. Werder Bremen verpasste beim 1:1 gegen den 1. FC Köln einen Sprung nach vorn, der VfB Stuttgart bleibt unter Jürgen Kramny sieglos und rutschte ans Tabellenende.

Jubelstimmung löste der Hoffenheimer Erfolg durch den Treffer von Jonathan Schmid nur bei den Fans aus. Trainer Stevens ordnete die mäßige Partie gegen den schwachen Konkurrenten nüchtern ein. „Wir stehen immer noch da unten, aber da wollen wir weg“, meinte der Niederländer. Für Hannover wird die Situation allmählich eng. „Man sollte es eigentlich tunlichst vermeiden, gegen einen direkten Konkurrenten zu verlieren“, befand Nationaltorhüter Ron-Robert Zieler.

Nach dem 0:0 beim FSV Mainz stellte Stuttgarts Sportdirektor Robin Dutt fest: „Ein Punkt ist zu wenig“. Die Zeit für Interimscoach Kramny scheint abzulaufen. „Wir haben einen Plan. Und den werden wir ein, zwei Tage nach der Hinrunde verkünden“, sagte Dutt. Auch bei Werder Bremen ist nach vier sieglosen Spielen keine Trendwende abzusehen. „Von Minute zu Minute hat man bemerkt, dass die Spieler Angst hatten, den entscheidenden Fehler zu machen“, meinte Trainer Viktor Skripnik nach dem 1:1 gegen Köln.

Der FC Bayern München sicherte sich gegen den wackeren Aufsteiger Ingolstadt den fünften Herbst-Titel in Serie erst spät - und nach taktischen Umstellungen von Trainer Pep Guardiola, der Philipp Lahm die Anweisungen auf einem Zettel zusteckte. Der Kapitän antwortete dann auf seine Weise und ließ dem 1:0 durch Robert Lewandowski das 2:0 folgen. Die Herbstmeisterschaft war für die Spieler zweitrangig. „Das ist ja kein Titel, den man holen kann, aber für uns ist es gut, dass wir vorne sind“, sagte Thomas Müller.

Der Mannschaft der Stunde geht im Hinrunden-Endspurt ein wenig die Luft aus. Beim 0:5 in Leverkusen kassierte Borussia Mönchengladbach die erste Bundesliga-Niederlage unter Trainer André Schubert und die höchste Pleite seit mehr als drei Jahren. „Es war klar, dass irgendwann mal wieder ein Spiel kommt, dass nicht so gut läuft und in dem der Gegner richtig gut spielt. Wir sind hart dafür bestraft worden, aber wir fallen deswegen jetzt nicht in ein Loch“, sagte Torhüter Yann Sommer.

Die Bayer-Elf rehabilitierte sich für das Ausscheiden in der Champions League und bot eine tolle Toreshow der beiden Angreifer Stefan Kießling (2) und Javier Hernández (3). Der von den Fans gefeierte und zuletzt häufig auf die Reservebank verbannte Kießling war nicht rundum zufrieden. „Jeder weiß, was ich kann und was ich abrufen kann“, sagte der Torjäger, der mit Wechselgedanken spielt. „Ich habe mir meine Gedanken gemacht und werde mir noch meine Gedanken machen.“

Mit vier Siegen aus den letzten fünf Spielen hat Hertha BSC Platz drei erobert. „Wir wollen den dritten Platz nicht überbewerten. Aber wir können auf dieser Position überwintern und das wäre ein schönes Weihnachtsgeschenk“, meinte Trainer Pal Dardai nach dem 4:0 bei Darmstadt 98. Der VfL Wolfsburg wurde nach dem Einzug ins Champions-League-Achtelfinale seinen Ansprüchen in der Liga mal wieder nicht gerecht und wurde nach dem 1:1 gegen den Hamburger SV sogar von den eigenen Fans ausgepfiffen. „Das kann ich nicht nachvollziehen“, knurrte Trainer Dieter Hecking.