Weiser und Stark droht Ausfall Hertha will „richtig frech sein“

Berlin (dpa) - Am kalten Berliner Sonntagmorgen bedeckt Raureif den Trainingsplatz, als John Anthony Brooks zum Sprint ansetzen muss. Der US-Verteidiger von Hertha BSC schafft es gerade noch rechtzeitig in den Mittelkreis zur Ansprache von Pal Dardai.

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Der Trainer des Tabellendritten legt großen Wert auf Pünktlichkeit. „Das war nicht die optimale Regeneration“, sagte Dardai lachend. Nach dem 3:2-Auswärtssieg beim VfL Wolfsburg und dem besten Bundesliga-Start der Vereinsgeschichte hat die Hertha derzeit Grund zur guten Laune.

„Wir wollen richtig Punkte holen, richtig frech sein. Wir sind jetzt in einer Sammelphase“, sagte Dardai und wird nicht müde, den Berliner Teamgeist zu loben. „Keiner ist beleidigt wenn er ausgewechselt wird. Jeder weiß, was zu tun ist. Das macht uns stolz.“ Der Ungar hatte erneut ein glückliches Händchen und wechselte in Alexander Esswein den Torschützen zum zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich ein.

Anders als in den Vorjahren kann die Hertha den Ausfall von Leistungsträgern gut kompensieren. Auch ohne den gelb-gesperrten Torjäger Vedad Ibisevic sowie die verletzten Mittelfeldspieler Patrick Weiser und Per Skjelbred spielte die Mannschaft weiter abgeklärt. „Wir haben 14, 16 richtig gute Spieler“, sagt Dardai.

Trotz zweimaligen Rückstands behielt Salomon Kalou in der Nachspielzeit die Nerven und verwandelte auch seinen fünften Bundesliga-Strafstoß zum Sieg. „Letztes Jahr wäre es für uns nach Gegentoren schwierig gewesen, zurückzukommen. Das macht dieses Jahr unsere Stärke aus. Wir haben viel gelernt, wir zeigen Charakter“, sagte der 31-jährige Ivorer stolz.

Mit Torjäger Vedad Ibisevic soll gegen Werder Bremen der nächste Dreier her, bei sechs Heimsiegen in sechs Heimspielen sieht auch Manager Michael Preetz keinen Grund zu Kleinmut: „Es wird sehr wichtig werden, dass wir bis Weihnachten so viele Punkte einsammeln wie möglich. Die Gelegenheit ist da.“ Dann soll auch das zugige Olympiastadion wieder voller sein als zuletzt.