Bereits operiert Hinrunde für Bayern-Torwart Neuer vorzeitig beendet
München (dpa) - Schock für den FC Bayern und die Nationalmannschaft! Ausnahmetorwart Manuel Neuer wird nach einer erneuten Verletzung am linken Mittelfuß erst wieder im neuen Fußballjahr auf den Rasen zurückkehren können.
Der nächste lange Ausfall des 31 Jahre alten Kapitäns stellt die Münchner vor den kommenden nationalen und internationalen Aufgaben sowie Bundestrainer Joachim Löw in der WM-Saison vor erhebliche Probleme.
„Dass Manuel Neuer sich erneut eine Verletzung zugezogen hat, tut uns wahnsinnig leid für ihn. Die Operation ist optimal verlaufen und das ist jetzt das Wichtigste“, erklärte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge einen Tag nach dem schlimmen Malheur. „Wir sehen jetzt gemeinsam mit unserem Kapitän nach vorne. Manuel wird uns im Januar in alter Stärke wieder zur Verfügung stehen.“
Neuer hatte sich zwei Tage vor dem Spiel im geheimen Abschlusstraining vor dem Bundesliga-Auswärtsspiel beim FC Schalke 04 einen erneuten Haarriss im linken Mittelfuß zugezogen. Dies ergab die finale Untersuchung. Neuer wurde bereits Dienstagfrüh in Tübingen operiert, ihm wurde dabei eine Platte in den Fuß eingesetzt.
Der 74-malige Nationalspieler hatte in diesem Jahr schon lange zuschauen müssen und freute sich als ehemaliger Schalker auf die Rückkehr nach Gelsenkirchen. Etwas mehr als vier Monate musste Neuer vor seinem Comeback Ende August in Bremen pausieren - so lange wie nie zuvor in seinen sechs Jahren beim Rekordmeister. Der Kaltstart glückte der Führungsfigur, in den Wochen danach wähnte er sich in der so wichtigen WM-Saison nach seiner langwierigen Fußverletzung gerade wieder auf dem Weg zur Bestform.
„Wenn man lange weg war, brauchst du wieder den Rhythmus. Den habe ich jetzt in den Englischen Wochen. Da werde ich schneller zu meiner alten Stärke zurückkommen“, hatte der Torhüter nach dem 4:0 gegen den FSV Mainz 05 und vor dem erneuten Rückschlag gesagt.
Neuer und der linke Fuß - ein Kapitel für sich. Im vergangenen März hatte er sich dort einem operativen Eingriff unterziehen müssen. Es folgte zwar ein rasches Comeback, aber am 18. April beim Champions-League-Aus gegen Real Madrid erlitt der Weltmeister erneut einen Bruch am Mittelfuß. Auf eine Operation wurde verzichtet. Neuer trug lange Zeit Gips, auch noch bei seiner Hochzeit im Juni. Ein langes Aufbautraining war nötig, Sven Ulreich vertrat ihn in der Zwischenzeit beim FC Bayern zwischen den Pfosten.
Nicht nur für Neuer und den FC Bayern ist die Nachricht ein schwerer Schlag. Bundestrainer Löw hatte seinen Kapitän für die abschließenden WM-Qualifikationspartien in Nordirland und gegen Aserbaidschan im Oktober fest für das Länderspiel-Comeback eingeplant. Neuer hatte sich zuletzt sogar etwas verstimmt über die Null-Risiko-Maxime von Löw gezeigt. Denn der DFB-Coach hatte ihn nach einem Telefonat nicht für den Start der Nationalmannschaft in die WM-Saison nominiert.
Neuers letzter Auftritt im DFB-Trikot ist schon lange her. Der frühere Schalker hatte zuletzt am 11. Oktober 2016 beim 2:0 in der WM-Qualifikation gegen Nordirland im Tor gestanden.
Neuer ist für den FC Bayern und die Nationalmannschaft vor allem mit Blick auf die Titelverteidigung in Russland ein unumstrittener Erfolgsfaktor. Erstmal wird er aber wieder Geduld beweisen müssen.
Die Anteilnahme seiner Kollegen war ihm sicher. „Du wirst noch stärker zurückkommen, mein Freund“, sprach ihm der Münchner Flügelflitzer Franck Ribéry Mut zu. Und Toni Kroos aus der Nationalmannschaft wünschte: „Werde schnell gesund!“