Hintergrund: Typische Verletzungen von Fußballspielern
Berlin (dpa) - Ein Kreuzbandriss beim Stuttgarter VfB-Stürmer Daniel Ginczek und der erneute langfristige Ausfall von Bayern-Verteidiger Holger Badstuber werfen die Frage auf: Hatten beide einfach nur Pech oder führten auch ungünstige Umstände zu den schweren Blessuren?
Berlin (dpa) - Ein Kreuzbandriss beim Stuttgarter VfB-Stürmer Daniel Ginczek und der erneute langfristige Ausfall von Bayern-Verteidiger Holger Badstuber werfen die Frage auf: Hatten beide einfach nur Pech oder führten auch ungünstige Umstände zu den schweren Blessuren?
Professor Holger Schmitt vom Deutschen Gelenkzentrum Heidelberg hat in einer Studie typische Verletzungen von männlichen Fußballern erforscht. Er kam zu folgenden Schlüssen:
- Zwei Drittel der Verletzungen und Überlastungsschäden treten bei Fußballern an den unteren Gliedmaßen auf, also an Beinen, Füßen, Hüft- oder Kniegelenken.
- Torhüter klagen typischerweise über Schmerzen an den oberen Extremitäten. Zudem verletzen sie sich oft am hinteren Kreuzband. Seltener klagen sie über Muskelprobleme.
- Von Verletzungen sind am häufigsten Verteidiger betroffen.
- Fußballer ziehen sich am häufigsten Muskelverletzungen am Oberschenkel zu, gefolgt von Verletzungen am Knie oder an den Sprunggelenken.
- Fast die Hälfte der Verletzungen an Knie- und Sprunggelenken kommen durch direkten Kontakt (45 Prozent) auf dem Feld zustande, aber auch abrupte Richtungswechsel und schnelles Abstoppen zählen zu den häufigen Ursachen (30 bis 40 Prozent).
- Ein Drittel der Verletzungen sind nicht auf Körperkontakt zurückzuführen.
- Besonders verletzungsanfällig sind Fußballspieler am Ende von Halbzeiten oder am Ende der Vorrunde.
- Durchschnittlich verletzt sich ein Spieler pro Saison zweimal.
- 10 bis 20 Prozent der Verletzungen führen zu einem Trainingsausfall von mehr als einem Monat.