Höwedes-Ausfall: Schalke schaut sich auf Transfermarkt um

Gelsenkirchen (dpa) - Nach dem Bekanntwerden des langfristigen Ausfalls von Fußball-Weltmeister Benedikt Höwedes gehörte die ganze Aufmerksamkeit wieder einmal Horst Heldt. Wie reagiert der FC Schalke 04?

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Gelsenkirchen (dpa) - Nach dem Bekanntwerden des langfristigen Ausfalls von Fußball-Weltmeister Benedikt Höwedes gehörte die ganze Aufmerksamkeit wieder einmal Horst Heldt. Wie reagiert der FC Schalke 04?

„Eigentlich waren die Transferüberlegungen abgeschlossen. Wir sind aber jetzt am Überlegen, ob wir noch mal nachlegen“, sagte der Sportvorstand nach dem Testspiel der Königsblauen beim Zweitligisten Arminia Bielefeld (0:1). Nach dem Abpfiff teilte Heldt mit, dass Verteidiger Höwedes wegen eines Muskelfaserrisses bis zu zwölf Wochen aussetzen muss.

Somit kommt Heldt in seiner wohl letzten Transferzeit beim Fußball-Bundesligisten Schalke noch einmal richtig ins Schwitzen. Das ist angesichts des latenten Wirbels um seine Person eine Ironie des Schicksals - denn seine Ablösung durch den jetzigen Mainzer Manager Christian Heidel ist angeblich beschlossene Sache. Nun sind plötzlich die Erfahrung und Kompetenz des 46-Jährigen, der von Weltmeister Lothar Matthäus als „Kurier“ der Wünsche von Aufsichtsratschef Clemens Tönnies, Heidel und Trainer André Breitenreiter bezeichnet wurde, bis zum Ende der Wechselperiode am 1. Februar gefragt.

Die Lücke, die der Höwedes-Ausfall reißt, kann mit dem bestehenden Personal nach Meinung der Verantwortlichen nicht geschlossen werden. „Ich habe grundsätzlich Vertrauen in den Kader, aber wir wollen auf Nummer sicher gehen. Wir müssen auf der Position noch etwas machen“, sagte der Trainer. Bislang wurden im laufenden Transferfenster Alessandro Schöpf vom 1. FC Nürnberg und Younes Belhanda (Ausleihe von Dynamo Kiew) für das Mittelfeld verpflichtet. Abgegeben auf Leihbasis zu Eintracht Frankfurt wurde hingegen Kaan Ayhan, der auf der Höwedes-Position spielen kann.

Der Kapitän war in der laufenden Saison bereits in den ersten fünf Spielen ausgefallen. Im Trainingslager in Florida zog sich Höwedes dann einen Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel zu. Sowohl Untersuchungen bei den Schalker Medizinern als auch bei Nationalmannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt ergaben eine Prognose von bis zu zwölf Wochen Pause. „Damit steht er etwa am 29. Spieltag wieder zur Verfügung. Bis dahin sind eine Menge Spiele, auch im Europapokal“, sagte Heldt.

Der sah sich - unabhängig von der Höwedes-Personalie - auch mit den üblichen Gerüchten konfrontiert. Angeblich gibt es Interesse des VfL Wolfsburg an Defensivspieler Sead Kolasinac. Und nach einem Bericht von „Funke Sport“ ist Torjäger Klaas-Jan Huntelaar ein Kandidat bei seinem früheren Club Ajax Amsterdam. „Huntelaar darf kommen. Bei Huntelaar weiß man, dass er die Mannschaft verstärkt“, wurde Ajax-Trainer Frank de Boer zitiert.

Heldt nahm diese Berichte mit einem Lächeln zur Kenntnis. „Wenn Ajax sagt, dass man einen erfahrenen Mann sucht, hat das natürlich einen Aufschlag. Aber Huntelaar hat sich nicht dazu geäußert. Deshalb sind wir entspannt, was mögliche Abgänge angeht“, sagte der Sportvorstand.