Holzhäuser: „Dutt sitzt langfristig fest im Sattel“
Leverkusens Geschäftsführer stärkt den Trainer und gibt Widersacher Balitsch an Nürnberg ab.
Düsseldorf. Am Ende wird Robin Dutt dem Bundesliga-Konkurrenten 1. FC Nürnberg ganz dankbar gewesen sein. Am Samstag meldete der „Club“ den Zugang von Defensivspieler Hanno Balitsch. Der war Trainer Dutt bei Bayer Leverkusen gehörig auf die Nerven gegangen, Dutt hatte Balitsch suspendiert, in der Folge hatte der 31-Jährige einige Breitseiten gegen den ohnehin in der Kritik stehenden Bayer-Trainer abgefeuert. Kurios: Balitsch hatte auch mit dem Nürnberger Trainer Dieter Hecking einst reichlich Zoff, als beide zusammen auf der Gehaltsliste von Hannover 96 standen. Schluss, das Thema Balitsch ist bei Bayer Leverkusen erledigt, zurück bleibt allenfalls einiges Unbehagen. Balitsch hatte im Leverkusener Team stets einigen Rückhalt genossen.
Innenansichten aus der Leverkusener Mannschaft zählen bei Bayer in diesen Tagen aber nicht sonderlich viel. Vielmehr sind die Klubverantwortlichen gewillt, den umstrittenen Trainer gegen jeden Widerstand durchzusetzen und stattdessen die Mannschaft mittelfristig zu verändern. In einem Interview mit dem Internetportal „Sport 1“ bekräftigte Leverkusens Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser diese Sicht. „Wir haben mit Robin Dutt eine gute Wahl getroffen“, sagte Holzhäuser und betonte: „Wenn ich sage, der Trainer sitzt fest im Sattel, dann meine ich das nicht nur mittel-, sondern auch langfristig. Ich bin sicher, dass wir gemeinsam Erfolg haben werden.“
Gestern verlor das Bayer-Ensemble im Test gegen den niederländischen Tabellen-13. RKC Waalwijk mit 1:3, nur Stefan Kießling traf.
Derweil ließ Bayer-Sportdirektor Rudi Völler im Trainingslager in Lagos durchblicken, Michael Ballack doch noch zu einem Abschiedsspiel in der deutschen Nationalmannschaft verhelfen zu wollen. „Der zukünftige DFB-Chef Wolfgang Niersbach und ich haben besprochen, dass da das eine oder andere Gespräch folgen muss. Aber es gehört auch ein Michael Ballack dazu“, sagte Völler.
Ballack steht einer Versöhnung allerdings weiter skeptisch gegenüber. Im „Express“ sagte der 35-Jährige auf die Frage, ob er nach dem Einlenken Löws jetzt „auch kompromissbereiter“ werde: „Das nützt mir nichts mehr. Klar, die Zeit heilt Wunden und dann wird man vernünftiger und macht die eine oder andere Aussage. Aber die Sache ist gelaufen, und so wie sie gelaufen ist, war das unbefriedigend. Es ist vorbei.“ Persönlichen Kontakt mit Löw habe es zuletzt nicht gegeben.