Ehemaliger Abwehrchef Hoogma für Posten des HSV-Sportchefs gesprächsbereit
Hamburg (dpa) - Nico-Jan Hoogma ist nicht abgeneigt, den Hamburger SV als Sportchef aus der prekären Lage in der Fußball-Bundesliga zu führen.
„Der HSV ist ein toller Verein. Ich bin für ein Gespräch bereit, würde mir alles anhören“, sagte der einstige Abwehrchef des hanseatischen Bundesligisten der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. „Noch hat mich aber keiner gefragt. Deshalb ist alles Spekulation.“ Nach Informationen der „Bild“-Zeitung will der HSV Kontakt zu dem Niederländer aufnehmen.
Hoogma ist seit zehn Jahren Sportchef des niederländischen Erstligisten Heracles Almelo. Die vergangene Saison hatte Almelo auf dem sechsten Platz der Ehrendivision abgeschlossen. Sein Vertrag als Manager ist nicht befristet. „Ich glaube nicht, dass man mich nicht gehen lassen würde“, meinte er.
Hoogma stand von 1998 bis 2004 beim HSV unter Vertrag und war ein Führungsspieler in der Mannschaft. In 177 Bundesligaspielen erzielte er zwölf Tore für die Hamburger.
Über die Entwicklung des HSV ist er informiert. „Ich habe natürlich einiges im Fernsehen gesehen. Aber es ist nicht der Zeitpunkt, aus der Ferne ein Urteil über die Mannschaft abzugeben. Wenn man die Ursachen für die Entwicklung in den vergangenen Jahren wissen will, braucht man mehr Infos und Gespräche mit dem Verein“, meinte der frühere HSV-Kapitän.
Der einstige Verteidiger, der am Mittwoch seinen 48. Geburtstag begeht, fühlt sich den Norddeutschen verbunden. „Der HSV ist bei mir immer ein großes Thema. Das ist der Verein, wo ich als Profi meine beste Zeit hatte. Mein Herz wird immer für diesen Club schlagen“, sagte der Niederländer Sport1.
Die Hamburger sind auf der Suche nach einem Sportchef. Nachdem sich der HSV im Mai von Peter Knäbel getrennt hatte, hat Vorstandsvorsitzender Dietmar Beiersdorfer den Job zusätzlich übernommen. Die Neuverpflichtungen brachten die Mannschaft bislang nicht voran. „Ich war Spieler, als Didi Beiersdorfer damals Manager war. Er ist ein Supermensch“, sagte Hoogma.
Mittlerweile ist der Clubchef aber in die Kritik geraten. Am Montag hatte Aufsichtsratvorsitzender Karl Gernandt wegen der sportlichen Krise Änderungen angekündigt. „Ich werde da nicht tatenlos zusehen. Es geht sportlich und in der Führung nicht mehr so weiter“, sagte Gernandt.
Auch Fußball-Idol Uwe Seeler ist für die schnelle Berufung eines Sportchefs. „Man hat es im Sommer wieder versäumt, gut einzukaufen“, klagte der 79 Jahre alte einstige HSV-Profi bei einer Diskussionsveranstaltung. Eine vernünftige Mannschaft müsse eine gute Mischung haben. „Aber beim HSV sehe ich keine Mischung, sondern nur eine Suppe.“