HSV-Aufsichtsratschef: Angriffe nicht mehr hinnehmbar
Hamburg (dpa) - Aufsichtsratsvorsitzender Jens Meier hat nach den jüngsten Turbulenzen beim Fußball-Bundesligisten Hamburger SV über Rücktritt nachgedacht.
„Wenn diese persönlichen Angriffe, die nicht mehr hinnehmbar sind, fortgesetzt werden, dann wird auch der Letzte hinschmeißen“, sagte Meier in einem Interview des „Hamburger Abendblatts“. „Der enorme Druck, der auf mir lastet, ist schon grenzwertig.“ Fünf der elf Mitglieder sind zurückgetreten.
Meier beklagte fortwährende Indiskretionen aus dem Rat. Von der achtstündigen Sitzung, in der es kürzlich um eine mögliche Verpflichtung von Felix Magath ging, seien „direkt Zwischenstände an Medien per SMS kommuniziert worden“, sagte der Chef der Hamburger Hafen-Verwaltung. „Als Vorsitzender des Aufsichtsrats ist man da fassungslos.“ Unter diesen Bedingungen habe der HSV langfristig ein Steuerungsproblem.
Meier räumte ein, dass sich der Rat nicht mit der Personalie des Trainers befassen darf. Allerdings müsse er sich auch damit beschäftigen, „ob nach sechs Pflichtspielniederlagen in Folge unser Vorstand alles richtig gemacht hat“. Der 47-Jährige verteidigte die Arbeit des Rates in den vergangenen Tagen: „Und ich bleibe bei meiner Meinung, dass die extreme Drucksituation, in die sich der HSV hineinmanövriert hat, kein Produkt einer mangelhaften Arbeit des Aufsichtsrates ist.“