HSV-Aufsichtsratschef: Nicht jeder gibt 100 Prozent

Hamburg (dpa) - Manfred Ertel hat dem HSV-Kader die Klasse für das Erreichen der Europa League bescheinigt, zugleich aber auch Zweifel an der nötigen Einstellung einiger Profis geäußert.

„Niemand würde den Spielern den Kopf abreißen, wenn sie alles versucht haben, am Ende aber den internationalen Startplatz knapp verpassen. Kritisch finde ich es nur, wenn man manchmal mit dem Gefühl nach Hause geht, dass eben nicht jeder alles gegeben hat“, sagte der Aufsichtsratschef des Hamburger SV dem „Hamburger Abendblatt“. „Substanziell sind wir besser als mancher unserer Konkurrenten.“ Einmütiges Ziel sei, in den nächsten zwei Jähren „unter die Top Fünf“ der Fußball-Bundesliga zu gelangen.

Ertel nannte es „das gute Recht“ von Coach Thorsten Fink, das Team wie mehrfach geschehen als noch nicht reif für Europa zu bezeichnen. Andererseits findet er es „richtig und wichtig“, dass Führungsspieler wie Nationaltorhüter René Adler ihre Europacup-Ambitionen öffentlich gemacht haben. „Das zeigt, dass sie den Charakter und die Mentalität mitbringen, diese Ziele zu erreichen.“

Allerdings habe Adler Recht mit seiner Kritik, dass Europa nicht auf dem Silbertablett serviert werde. „Dieses Ziel ist nur möglich, wenn jeder 100 Prozent und manchmal auch ein bisschen mehr gibt, doch das vermisse ich bisweilen bei dem einen oder anderen“, monierte der Aufsichtsratsvorsitzende.