HSV-Chef Beiersdorfer fordert Einsatz der Neuen

Hamburg (dpa) - Die klare Ansage von HSV-Chef Dietmar Beiersdorfer passte zur misslichen Situation des Traditionsclubs nach der 0:3-Heimpleite gegen Aufsteiger Paderborn. Der Vorstandsvorsitzende des kriselnden Fußball-Bundesligisten forderte unmissverständlich den Einsatz der Neuen.

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Baiersdorfer nahm auch den angeschlagenen Trainer Mirko Slomka in die Pflicht. „Man hat gesehen, dass die Mannschaft in Teilen verändert werden muss. Da ist auch der Trainer gefordert“, sagte der 50-Jährige. Null Saisontore bisher, nur ein Pünktchen aus den ersten beiden Ligaspielen gegen die beiden Aufsteiger und der vorletzte Tabellenplatz - jetzt sollen es die Neuzugänge richten.

Kurz vor Transferschluss liefen beim Hamburger SV die Telefondrähte noch einmal heiß. Der frühere Schalker Profi Lewis Holtby wird vorerst für ein Jahr ausgeliehen und soll von jetzt an das Spiel der Hanseaten lenken. Der 23 Jahre alte Mittelfeldspieler absolvierte bereits den Medizincheck. Auch Nachwuchsstürmer Julian Green von Bayern München soll nach der Länderspielpause beim Auswärtsspiel in Hannover zur Verfügung stehen. Der 19-Jährige ist derzeit mit der USA-Nationalmannschaft unterwegs, die am 3. September in Prag ein Länderspiel gegen Tschechien bestreitet. Auch dieses Leihgeschäft ist erstmal für ein Jahr geplant.

Ausgerechnet bei Slomkas ehemaligem Arbeitgeber Hannover 96 soll jetzt am dritten Spieltag die Wende eingeleitet werden. In der Partie am 14. September hofft der HSV auch auf den Einsatz des Ex-Mainzers Nicolai Müller. Nach seinen Adduktorenproblemen wird der Flügelspieler bei den Testspielen am Donnerstag in Neumünster und am Freitag in Danzig auflaufen.

Slomka wird bei der Begegnung in Hannover noch auf der Bank sitzen, doch bei einer Niederlage könnte es ganz schnell eng für ihn werden. Einschließlich der Relegation ist der HSV bereits seit neun Bundesliga-Spielen ohne Sieg. Damit sieht Slomkas Bilanz genauso aus wie die von Bert van Marwijk, der nach drei Siegen, drei Unentschieden und neun Niederlagen im Februar entlassen wurde.

Getrennt hat sich der HSV von Milan Badelj, der für knapp 4,5 Millionen Euro zum italienischen Erstligisten AC Florenz wechselte. Der Kroate war einer der Spieler, die bei der schwachen Vorstellung gegen den SC Paderborn blass blieben und sich nicht gegen die Niederlage stemmten. Auch Per Skjelbred ist Vergangenheit - der Mittelfeldspieler ging für rund 1,3 Millionen Euro zu Hertha BSC. Abwehrtalent Jonathan Tah wird für ein Jahr an den Zweitligisten Fortuna Düsseldorf ausgeliehen. „Es ist besser für seine Entwicklung, in der 2. Liga Spielpraxis zu sammeln“, sagte Beiersdorfer. Der HSV-Boss hat Probleme genug.