Düsseldorf verliert in Nürnberg. Aufsteiger Fortuna enttäuscht erstmals in der Saison
Nürnberg. · Die Mannschaft von Friedhelm Funkel agiert bei der 0:3-Niederlage in Nürnberg ohne Biss und ohne Ideen.
Die Enttäuschung war allen Spielern von Fortuna Düsselorf ins Gesicht geschrieben. Es war nicht so sehr die deprimierende 0:3 (0:1)-Niederlage im Aufsteiger-Duell beim 1. FC Nürnberg, die eine solche Wirkung hinterließ. Es war mehr der Frust über die desolate Leistung, die das Funkel-Team eigentlich in allen Mannschaftsteilen zeigte. „Nein, am Limit haben wir uns diesmal nicht bewegt. Der Mannschaft fehlte heute das gewisse Etwas und die Leidenschaft, um ein solches Spiel zu gewinnen“, erklärte Fortunas Trainer Friedhelm Funkel, der zugab, dass die Nürnberger „es clever gemacht“ hätten.
Entgegen aller Erwartungen der Gäste legten die Spieler von Michael Köllner nicht etwa los wie die Feuerwehr. Der Club igelte sich hinten ein, griff den Gegner erst nach der Mittellinie ernsthaft an und ließ dem Offensivspiel der Fortuna keinerlei Lücken. Die Franken warteten auf die Fehler der Fortuna, und die kommen derzeit so zuverlässig wie das Amen in der Kirche. Ausgerechnet Dodi Lukebakio, der für seine sorglose Abwehrarbeit von Friedhelm Funkel bereits mehrfach abgewatscht worden war, erlaubte sich im eigenen Strafraum ein Foul an Tim Leibold. Hanno Behrens ließ sich das erste Geschenk der Fortunen nicht entgehen und verwandelte in der 26. Minute den Elfmeter sicher.
Fortuna reagierte, schnürte den Gegner ein und hatte trotzdem plötzlich sogar eine Konterchance durch Lukebakio, der allen davon lief und frei vor Fabian Bredlow überhastet abschloss. Der Nürnberger Keeper rettete, und die Fortuna konnte der Begegnung fortan keine Wendung mehr geben. „Das war der Knackpunkt der Partie“, sagte Fortunas Verteidiger Niko Gießelmann. „Unsere Fehler werden jedes Mal krass bestraft. Wir müssen daraus endlich lernen.“
So schnell ging das mit dem Lerneffekt aber nicht - wie das 2:0 des Clubs bewies. Fortunas Abwehrchef Kaan Ayhan spielte offensichtlich auf Abseits, Mitspieler Adam Bodzek köpfte nach hinten und in die Füße von Mikael Ishak. Der Schwede machte es besser als sein Düsseldorfer Sturmkollege Lukebakio und ließ bei seinem Solo Michael Rensing im Fortuna-Tor keine Chance. Damit war das Spiel nach 64 Minuten bereits entscheiden, weil die Fortuna ohne Biss und Ideen agierte.
„Wir haben diszipliniert und ruhig agiert. So haben wir gezeigt, dass wir aus dem Meisterschafts-Finale der vergangenen Saison gelernt haben“, sagte Club-Trainer Michael Köllner, nachdem die Fortuna im Mai einen 0:2-Rückstand noch in einen Sieg umgebogen und damit den Titel des Zweitliga-Meisters errungen hatte. Federico Palacios nutzte den letzten offensichtlichen Stellungsfehler in der Fortuna-Abwehr auch noch aus, um für den 3:0-Endstand in der 78. Minute zu sorgen.
In der Beurteilung der Partie waren sich alle Gäste einig: Wenn man nicht in jeder Begegnung alles gibt, hat eine Mannschaft in der Bundesliga keine Chance. Bitter war es für die Fortuna, dass der Gegner keineswegs übermächtig war. Nürnberg hatte das bessere Konzept und Fortuna die schlechtere Einstellung. Das darf sich am Samstag gegen Schalke nicht wiederholen.