HSV: Ein Verein in Auflösung

Hamburg. Die Unruhe beim HSV nimmt nach dem 0:2 gegen den VfL Wolfsburg und einem leblosen Auftritt nach der Pause drastische Ausmaße an. Am Sonntag bestätigte der Verein eine Kabinenkeilerei zwischen Johan Djourou und Valon Behrami in der Halbzeitpause.

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Djourou hatte Behrami wegen dessen Spielweise kritisiert. Auch Trainer Peter Knäbel stellt sich längst nicht hinter sein Team. Clébers fataler Patzer, der zum 0:1 führte, geißelte er als „dämlich“, Djourous gelb-rote Karte wegen Meckerns sei ein „Bärendienst“ gewesen.

Der direkte Abstiegsrang ist erreicht, der Verein scheint sich in Auflösung zu befinden. Es ist auch die unsichere Zukunft in der sportlichen Leitung. Knäbel, eigentlich als Direktor Profifußball für die strategische Ausrichtung des Teams zuständig, übernahm vor drei Wochen notgedrungen als Interimscoach.Doch wer soll nach der Serie von acht Spielen ohne Sieg und 495 Minuten ohne eigenen Torerfolg die Wende herbeiführen?

Nichts ist besser geworden unter dem mit großen Hoffnungen zurückgeholten Ex-Profi und - Sportchef Beiersdorfer. Nach Mirko Slomka und Josef Zinnbauer ist Knäbel bereits der dritte HSV-Coach in dieser missratenen Saison. Seine Minusbilanz aus zwei Spielen: null Punkte und 0:6 Tore. Nun hoffen die Hanseaten auf die Lösung Thomas Tuchel ab Sommer. Auf die Frage, ob es einen erneuten Wechsel schon jetzt auf der Trainerbank geben werde, antwortete HSV-Boss Dietmar Beiersdorfer am Sonntagvormittag: „Das schließe ich aus!“ Stürmer Olic hat seine eigene Sicht auf die HSV-Probleme: "Es könnte sogar Cristiano Ronaldo kommen. Der würde uns momentan nicht helfen." Red