HSV holt Nationalspieler Müller für „Tore oder Vorlagen“
Hamburg (dpa) - Der Hamburger SV hat die ersten „Kühne-Millionen“ in Nationalspieler Nicolai Müller investiert und damit einen weiteren Baustein für den sportlichen Neuaufbau hinzugefügt. Der 26-jährige Allrounder, der vor allem die Offensive verstärken soll, unterzeichnete einen Vertrag bis 2018.
„Nicolai ist ein Spieler, der sich in den vergangenen Jahren stetig verbessert hat und der immer in der Lage ist, ein neues und höheres Niveau zu erreichen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Dietmar Beiersdorfer. „Das passt zum HSV, da auch wir das Ziel haben, uns Schritt für Schritt zu verbessern.“
Für Müller muss der in der abgelaufenen Saison erst in der Relegation gerettete Club etwa 4,5 Millionen Euro an den Ligarivalen Mainz 05 bezahlen. „Der HSV ist immer noch ein großer Verein“, sagte der Mittelfeld- und Angriffsspieler, der „am liebsten Rechtsaußen“ spielt. „Ich will beim Umbruch mithelfen, damit es mit dem HSV wieder aufwärts geht“, erklärte der 26-Jährige. Überzeugt hätten ihn vor allem „die guten Gespräche“ mit Beiersdorfer und Coach Mirko Slomka.
„Der Wechsel ist der nächste Schritt in meiner Karriere“, betonte Müller, der sich bei seiner Präsentation gut gelaunt und kess gab. „Tore oder Vorlagen - beides ist wichtig und beides mache ich gerne“, beschrieb der Ex-Mainzer seine Offensivqualitäten. Er ist der erste Zugang in diesem Sommer, dessen Verpflichtung über das zu Wochenbeginn perfekt gemachte 17-Millionen-Euro-Darlehen des HSV-Investors Klaus-Michael Kühne finanziert wird.
Müller ist nach Pierre-Michel Lasogga (bisher nur ausgeliehen von Hertha BSC/8,5 Millionen Euro Ablöse), Zoltan Stieber (Greuther Fürth/1,2) und Valon Behrami (SSC Neapel/3,5) der vierte Neue. Nun will Beiersdorfer noch Linksverteidiger Matthias Ostrzolek vom FC Augsburg holen. Zudem soll ein Innenverteidiger kommen.
Durch die Verpflichtungen steigt der Gehaltsetat, der eigentlich von bisher 43 Millionen auf 38 Millionen Euro gesenkt werden sollte. Deshalb will der klamme Club auch Profis abgeben. Weiter unklar ist, was aus Kapitän Rafael van der Vaart wird. Der Top-Verdiener mit einem Jahressalär von etwa 3,5 Millionen Euro möchte gerne bleiben, soll aber von englischen Erstligisten umworben werden.
„Rafael ist richtig fit und in dieser Form ein toller Spieler für unsere Mannschaft. Ich weiß aber auch, dass er nur noch ein Jahr Vertrag hat“, erklärte Slomka. Der HSV muss abwägen, denn er kann nur noch in diesem Sommer eine Ablöse für den 31-jährigen Niederländer erzielen.