HSV-Profi Scharner nach Kritik zur U23 abgeschoben
Hamburg (dpa) - Fünf Tage vor dem ersten Saisonspiel in der Fußball-Bundesliga bei Schalke 04 ist Profi Paul Scharner beim Hamburger SV zur U23 abgeschoben worden.
Nachdem der 33-Jährige auf Konfrontationskurs gegangen war und nicht bereit war, zu einem englischen Club zu wechseln, zog Sportdirektor Oliver Kreuzer die Konsequenz. „Ich soll sofort zur U23, zumindest laut der SMS von Oliver Kreuzer“, sagte Scharner der „Hamburger Morgenpost“.
Zuvor hatte der Österreicher Kreuzer Erpressung vorgeworfen, weil der ihn vor die Wahl gestellt hatte, den HSV trotz Vertrags bis 2014 zu verlassen oder von der kommenden Woche an bei der U23 zu trainieren. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge drohte er dem HSV deshalb mit „Krieg“ und sogar einem Ende der Profi-Laufbahn.
„Ich habe mehrere Optionen. Ich kann wechseln, ich kann zur U23 gehen. Ich kann Krieg führen oder ich kann meine Karriere beenden. Auch das ist eine Option“, betonte Scharner. Er verdeutlichte damit, dass der klamme HSV auch leer ausgehen könnte, statt eine Ablöse zu erzielen. Seit Wochen versuchen die Norddeutschen, ihre Ladenhüter wie Robert Tesche, Gojko Kacar, Slobodan Rajkovic, Michael Mancienne und Scharner zu transferieren, um den Etat zu entlasten.
Kreuzer hat für Scharner zudem im englischen Club Hull City einen Interessenten gefunden, der einen Zweijahresvertrag angeboten hat. Scharner, der auf der Insel mit Erfolg für Wigan Athletic und West Bromwich Albion gespielt hat, kann sich die erneute Trennung von seiner in Hamburg lebenden Familie aber nur schwer vorstellen.
Eine gute Nachricht aus dem HSV-Lager gab es auch. Nationaltorwart René Adler bestand beim niedersächsischen Landesligisten TSV Etelsen (2:0) den Belastungstest nach seiner Knieblessur und will am Sonntag auf Schalke spielen. „Jetzt bin ich bereit für den Saisonstart“, wurde der 28-Jährige am Mittwoch auf der Club-Homepage zitiert.