HSV rechnet mit drei Millionen Euro Minus
Hamburg (dpa) - Der Hamburger SV wird das aktuelle Geschäftsjahr voraussichtlich mit einem Minus von drei Millionen Euro abschließen. Dies gab der Interimsvorsitzende Carl-Edgar Jarchow auf einer Informationsveranstaltung vor 400 Mitgliedern im Stadion bekannt.
Zudem werde in der kommenden Woche der erste Neuzugang für die Bundesliga-Mannschaft vorgestellt. „Wir haben eine Entwicklung verschlafen“, sagte Noch-Sportdirektor Bastian Reinhardt, der am Montag die Amtsgeschäfte an Frank Arnesen übergeben wird. „Es muss mit mehr Tempo und Teamgeist gespielt werden. Da haben andere uns etwas vorgemacht“, betonte der ehemalige Innenverteidiger, der in Zukunft vermehrt im Nachwuchsbereich arbeiten wird.
Jarchow wird vermutlich dauerhaft als Nachfolger von Bernd Hoffmann agieren. „Das neue Team macht gute Arbeit, ich traue ihnen das weiter zu“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Ernst-Otto Rieckhoff. „Ich habe Mitte März, als ich angetreten bin, um die Probleme unseres Kaders gewusst. Ich habe sicherlich erwartet, dass der finanzielle Spielraum des HSV ein größerer wäre. Das hat mich überrascht“, so Jarchow über die Hinterlassenschaft seines Vorgängers.
„Wir sind finanziell sehr eingeschränkt durch die Politik der vergangenen Jahre. Wir hatten eine Mannschaft, in der es nicht stimmte, die zu teuer war und die den europäischen Wettbewerb nicht erreicht hat.“ Um einen genauen Stand über alle Verträge zu bekommen, gab der neue Vorstand auch eine Untersuchung über den Ist-Zustand bei einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in Auftrag. Darin wurde aber nichts beanstandet.
Sehr kritisch ging Rieckhoff mit der Arbeit des Aufsichtsrates um, prangerte die Indiskretionen der vergangenen Monate an: „Das war zum großen Schaden des Vereins“. Er sei es leid, die Verantwortung für die Kollegen zu übernehmen.