HSV-Sieg beim Slomka-Debüt - VfB verliert erneut
Berlin (dpa) - Beim Debüt des neuen Trainers Mirko Slomka hat der Hamburger SV seine Niederlagenserie in der Fußball-Bundesliga gestoppt.
Die Hanseaten gewannen im ersten Spiel unter dem Nachfolger des vor einer Woche entlassenen Bert van Marwijk völlig überraschend mit 3:0 (1:0) gegen den Champions-League-Finalisten Borussia Dortmund und rückten mit nun 19 Punkten auf den Relegationsplatz vor. Für den HSV war es am 22. Spieltag der erste Sieg nach sieben Niederlagen in Serie. Vorletzter ist nun der SC Freiburg (18), der gegen den FC Augsburg 2:4 (1:1) verlor.
Am Tabellenende liegt weiterhin Eintracht Braunschweig. Die Niedersachsen verloren trotz Überzahl und einer 1:0-Führung das Kellerduell beim 1. FC Nürnberg (23) 1:2 (1:0). Immer bedrohlicher wird es für den VfB Stuttgart (19), der gegen Hertha BSC 1:2 (1:1) verlor und zum siebten Mal in Serie verlor.
Spannung herrscht aber nicht nur im Abstiegskampf. Das Rennen um die Champions-League-Plätze hinter dem souveränen Spitzenreiter FC Bayern München gestaltet sich inzwischen zu einem Vierkampf. Durch das 3:1 (1:1) gegen Bayer Leverkusen ist der VfL Wolfsburg ganz dicht herangerückt. Bayer bleibt mit 43 Punkten zwar Zweiter, direkt dahinter folgen aber schon Dortmund (42), Schalke (41) und Wolfsburg (39). Borussia Mönchengladbach hat dagegen den Anschluss verpasst und muss weiter auf den ersten Sieg im Jahr 2014 warten. Die Elf von Lucien Favre spielte trotz einer 2:0-Führung nur 2:2 (2:0) gegen 1899 Hoffenheim. Der FC Schalke 04 hatte sich am Freitag vom FSV Mainz 05 0:0 getrennt.
Nach den Chaos-Wochen mit den vielen Pleiten, der Entlassung von van Marwijk und den Rücktritten von fünf Aufsichtsratsmitgliedern ließ Petr Jiracek die HSV-Fans und den neuen Coach Mirko Slomka mal wieder jubeln. Der Tscheche, in der Vergangenheit häufig nur Ersatz, traf nach Zuspiel von Pierre-Michel Lasogga zur Hamburger Führung (42.). Lasogga erhöhte anschließend mit seinem elften Saisontor gar auf 2:0 (58.), ehe Hakan Calhanoglu für den Schlusspunkt sorgte (90.+1).
In der vergangenen Woche hatte sich der HSV noch beim 2:3 in Braunschweig blamiert. Die Niedersachsen gaben indes den nächsten Big Point leichtfertig aus der Hand, als sie gleich zweimal vom Elfmeterpunkt an Club-Torhüter Raphael Schäfer scheiterten. Domi Kumbela vergab dabei sechs Minuten nach seinem Führungstor (34.) ebenso kläglich einen Strafstoß wie Ermin Bicakcic in der zweiten Halbzeit (63.). Stattdessen drehten die Nürnberger in Unterzahl das Spiel. FCN-Abwehrchef Per Nilsson hatte bereits im ersten Durchgang die Rote Karte nach einer Notbremse gesehen (32.). In der zweiten Halbzeit drehte der Club durch einen Doppelschlag von Hiroshi Kiyotake (46.) und Tomas Pekhart (47.) das Spiel. Kiyotake hätte gar auf 3:1 erhöhen können, doch der Japaner sorgte für den dritten verschossenen Strafstoß in diesem verrückten Spiel (68.). mit den drei Fehlschüssen sorgten die Clubs gar für ein Novum in der Bundesliga.
In Stuttgart geriet der VfB durch ein Tor des Berliners Lewan Kobiaschwili wieder früh ins Hintertreffen (5.), Arthur Boka schaffte vor der Pause den Ausgleich (45.). Sandro Wagner versetzte dem VfB aber in der 87. Minute den K.o., bevor der Hertha-Stürmer noch die Gelb-Rote Karte sah (90.+2). Hin und Her ging es in Freiburg. Nach dem frühen Rückstand durch Tobias Werner (7.) drehten Jonathan Schmid (17.) und Admir Mehmedi für die Gastgeber das Spiel. Doch die Freude währte nicht lange. Augsburg antwortete mit Toren von Paul Verhaegh (78.), Halil Altintop (84.) und Andre Hahn (90.+4) eiskalt.
Die Gladbacher Tore gegen Hoffenheim erzielten Patrick Herrmann (4.) und Tony Jantschke (18.). Doch zum ersten Sieg in der Rückrunde reichte es nicht, denn Hoffenheim kam durch Roberto Firmino (56.) und Sejad Salihovic per Foulelfmeter (82.) noch zum Punktgewinn. In Wolfsburg trafen Bas Dost (13. Minute), Luiz Gustavo (58.) und Ricardo Rodriguez (72.) für den VfL. Für die Rheinländer, die die vierte Pflichtspielpleite in Serie kassierten, war der zwischenzeitliche Ausgleich von Sidney Sam (45.) zu wenig.