Huntelaar soll Schalker bleiben: „Er entscheidet Spiele“
Lissabon (dpa) - Es gibt nicht viele Konstanten beim FC Schalke 04. Eine davon ist ganz sicher Klaas-Jan Huntelaar. Der niederländische Nationalstürmer ist beim Fußball-Bundesligisten kaum zu ersetzen.
Seit der „Hunter“ 2010 für die Ablöse von 14 Millionen Euro vom AC Mailand kam, ist das Ruhrgebiet sein Jagdrevier. 98 Tore hat Huntelaar in 151 Pflichtspielen für die Königsblauen seitdem erzielt. Nicht nur deshalb gehen die Club-Verantwortlichen bei der geplanten Vertragsverlängerung wahrscheinlich bis an die Schmerzgrenze.
Auch der neue Trainer Roberto Di Matteo unterstrich vor dem Champions-League-Auftritt bei Sporting Lissabon den Wert des torhungrigen Angreifers. „Klaas ist in Topform. Wir sind froh, dass wir ihn in unseren Reihen haben. Er entscheidet Spiele“, lobte der Italiener den 31-Jährigen, dessen Vertrag zum Saisonende ausläuft.
Beim Hinspiel gegen Lissabon vor zwei Wochen führten Schalkes Sportvorstand Horst Heldt und Huntelaars Berater erste Gespräche über eine weitere Zusammenarbeit. Dem Vernehmen nach will der Club Huntelaars Kontrakt um zwei Jahre verlängern und soll bereit sein, dafür tief in die Tasche zu greifen. Von 14 Millionen Euro Gehalt für 24 Monate ist die Rede. Offiziell bestätigt sind diese Zahlen nicht.
„Es war ein gutes Gespräch. Wir haben einen Zeitplan vereinbart. Es wird weitere Treffen geben, dann gehen wir ins Detail“, berichtete Heldt nach der ersten Verhandlungsrunde. Zwar lässt sich Huntelaar beim Vertragspoker nicht in die Karten schauen. Aber der Holländer - in Gelsenkirchen längst ein Publikumsliebling - betont stets, wie wohl er sich auf Schalke fühlt. Trotzdem ist eine Vertragsverlängerung kein Automatismus. Kolportiert wird unter anderem das Interesse des FC Valencia und des FC Arsenal.
„Die Gespräche führt mein Manager. Mal schauen, was passiert. Wenn sie sich einigen, dann geht das“, kommentierte Huntelaar nach dem 1:0-Sieg gegen den FC Augsburg. In dieser Partie war er wieder einmal zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle und konnte die Massflanke von Atsuto Uchida (der seinen Vertrag bis 2018 verlängerte) zum Siegtreffer einschieben. „Klaas bewegt sich gut. Er weiß, wo er stehen muss“, betonte Di Matteo. Gleichwohl wünscht er sich noch mehr solcher mustergültigen Zuspiele von Außen oder aus der Zentrale für Huntelaar. „Die Unterstützung von der Mannschaft könnte besser sein.“
Doch auch so ist die Effektivität des einst von Louis van Gaal als „bester Strafraumstürmer der Welt“ gerühmten Oranje-Angreifers beeindruckend. In insgesamt 109 Bundesligaspielen traf Huntelaar 63 Mal, erzielte zehn Tore in zehn DFB-Pokalspielen und 25 Europacuptreffer in 32 Einsätzen für Schalke. Allein in dieser Saison war er in 13 Spielen siebenmal erfolgreich. Darüber hinaus lebt und arbeitet Huntelaar höchst professionell, stellt sich stets in den Dienst der Mannschaft und glänzt auch als Vorbereiter.
„Ich will immer treffen und hoffe in jedem Spiel auf viele Tore“ - so lautet Huntelaars Motto. Heldt weiß, dass Torjäger von dieser Qualität und Zielstrebigkeit auf dem internationalen Markt kaum zu finden sind. Und wenn, würden sie allein an Ablöse einen höheren zweistelligen Millionenbetrag verschlingen. So wäre selbst angesichts der „Knappen“-Kasse ein üppiges Gehalt für Huntelaar vertretbar. Zumal es für den 31-Jährigen womöglich der letzte große Vertrag im Profifußball ist. Wenn die Signale nicht täuschen, stehen die Chancen für eine Einigung noch vor der Winterpause nicht schlecht. Heldt: „Sowohl wir als auch Klaas-Jan können sich eine weitere Zusammenarbeit vorstellen.“