Jürgen Klopp verzockt sich völlig
Nach Verletztenmisere baut der Trainer die Abwehr um.
Dortmund. Fast ein Wunder, dass es nach den gewalttätigen Ausschreitungen vorher im Stadion beim 141. Revier-Derby weitgehend ruhig blieb und die hochbrisante Begegnung ohne besondere Zwischenfälle beendet werden konnte. Schalke gewann verdient mit 2:1 (1:0) gegen eine Dortmunder Mannschaft, die eine der schwächsten Leistungen der letzten drei Jahre ablieferte.
Daran maßgeblich beteiligt war ausgerechnet ein Mann, der in der Vergangenheit (fast) alles richtig bei der Borussia gemacht hat. „Ich nehme das auf meine Kappe“, sagte Trainer Jürgen Klopp. „Ich wollte der Mannschaft helfen, doch das ist völlig misslungen.“
Der Trainer hatte angesichts der Verletztenmisere — mit Götze, Blaszczykowski, Schmelzer und Gündogan fehlten vier Nationalspieler — überraschend auf ein 3-5-2-System gesetzt. Und sich damit komplett verzockt. „Wir waren schon etwas verwundert“, sagte Schalkes Trainer Huub Stevens. Erst als „Zocker“ Klopp seinen Fehler nach einer halben Stunde mit heillosem Chaos auf dem Platz revidierte und auf das gewohnte 4-2-3-1 umstellte, kam etwas mehr Sicherheit ins Spiel von Schwarz-Gelb. Zu dem Zeitpunkt stand es bereits 0:1 (14.) durch das Tor von Ibrahim Afellay.
Als Marco Höger gleich nach dem Wechsel auf 0:2 erhöhte (48.), war Schalke fast schon durch. Robert Lewandowski (55.) heizte noch einmal die Stimmung auf der Südtribüne an. Aber das war nicht der BVB vergangener Tage. „Hätten wir so gespielt wie geplant, wäre es anders gelaufen“, sagte Marco Reus nach dem „rabenschwarzen Tag“ (Michael Zorc). Am Mittwoch empfängt der der BVB die Königlichen aus Madrid. Was man dann besser machen müsse, wurde Jürgen Klopp gefragt. „So ziemlich alles“, antwortete der Trainer.