Kahn kritisiert HSV-Vorstand und Aufsichtsrat
Hamburg (dpa) - Oliver Kahn hat den Vorstand und den Aufsichtsrat des Hamburger SV für die sportliche Misere beim Fußball-Bundesligisten verantwortlich gemacht.
Beide Gremien trügen „die Hauptschuld“ an der derzeitigen Krise beim hanseatischen Traditionsclub - „Der Fisch stinkt also vom Kopf her“, schrieb der Ex-Nationaltorhüter in seinem Blog bei „bild.de“. Die von HSV-Sponsor Klaus-Michael Kühne nach dem Fehlstart mit nur einem Punkt aus drei Spielen scharf kritisierte sportliche Führung mit Trainer Thorsten Fink und Sportchef Oliver Kreuzer nahm Kahn hingegen in Schutz.
„Der sportliche Erfolg ist hier zunächst keine Frage des richtigen Trainers, des richtigen Sportdirektors oder eines Super-Transfers. Es ist doch bezeichnend, dass Fink bereits der achte Trainer seit 2003 ist und Kreuzer bereits der dritte Sportdirektor nach Dietmar Beiersdorfer (2009)“, betonte der langjährige Profi des FC Bayern München. Eine „effektive Geschäftsführung“ sei bei den derzeitigen Strukturen kaum möglich, solange die Lizenzspieler-Mannschaft nicht in eine Kapitalgesellschaft ausgegliedert werde.
Als Vorbilder nannte Kahn Bayern München, Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen. „Die reinen Vereinsstrukturen erscheinen im Zuge der Entwicklung der Fußball-Vereine zu Fußball-Unternehmen als nicht mehr zeitgemäß. Der HSV muss deshalb aufpassen, dass er als Bundesliga-Dino nicht vom Aussterben bedroht ist“, meinte Kahn weiter.