Kampl schürt beim BVB die Zuversicht: „Kindheitstraum“

La Manga (dpa) - Sein Lächeln wirkt erfrischend, seine Zuversicht macht Mut. Nicht nur die warme Sonne hebt beim Bundesliga-Tabellenvorletzten Borussia Dortmund die Stimmung. Im Trainingslager von La Manga trägt Kevin Kampl dazu bei, die Abstiegssorgen zumindest für kurze Zeit zu vertreiben.

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Auch jenseits des Fußballfelds schlüpft der zwölf Millionen Euro teuere Neuzugang aus Salzburg bereitwillig in die ihm zugedachte Rolle als Hoffnungsträger: „Der BVB gehört da unten nicht rein. Wir müssen uns alle an der Hand packen und uns gemeinsam da rausziehen.“

Auftritte wie die von Kampl sind ganz nach dem Geschmack von Jürgen Klopp. Auch auf dem Platz erfüllt der slowenische Nationalspieler Kampl bisher die Erwartungen des Fußball-Lehrers. Das läuferische und technische Vermögen des 24-Jährigen lassen darauf hoffen, dass er das zuletzt fade BVB-Offensivspiel beleben kann. An Engagement wird es Kampl an neuer Wirkungsstätte kaum mangeln. Schließlich war der Wechsel zum Revierclub für ihn eine Herzensangelegenheit: „Für mich wird ein Kindheitstraum wahr.“

Schon länger stand der gebürtiger Solinger beim BVB unter Beobachtung. Als sich am Ende der erschreckend schwachen Hinserie die Chance zu einer Verpflichtung bot, schlug die Vereinsführung zu. Zum Leidwesen der Leverkusener, die mit einer Verpflichtung des ehemaligen Schützlings von Bayer-Trainer Roger Schmidt im Sommer geliebäugelt hatten. „Dortmund hat sich mehr Mühe gegeben, und ich bin nun froh, Teil dieser Mannschaft zu sein“, kommentierte der Umworbene seinen Entschluss.

Vor allem Kampls Vorliebe für das schnelle Umschaltspiel weckte Klopps Interesse. Darüber hinaus ist der wendige Neuzugang auf gleich mehreren Mittelfeldposition einsetzbar - egal ob auf der „10“, auf den Außenbahnen oder gar als Achter. Diese Variabilität erhöht die Chance, sich im Kreis namhafter Konkurrenten einen Stammplatz zu sichern: „Egal, wo ich aufgestellt werde. Ich möchte Vollgas geben“, sagte Kampl.

Dass er als Profi bisher nur in der österreichischen Bundesliga zum Einsatz kam und in Deutschland lediglich Zweit- und Drittligaerfahrung (Fürth, Aalen, Osnabrück) sammelte, kann Kampls Zuversicht nicht trüben: „Ich fühle mich mit 24 Jahren bereit für den nächsten Schritt und kann mit den hohen Erwartungen gut umgehen. Ich will an meine Grenzen stoßen.“

Wie Klopp ist auch Michael Zorc guter Dinge, dass sich die bislang höchste Winter-Investition eines Erstligisten bezahlt macht. „Mit seiner Spielweise passt er ausgezeichnet in unser Anforderungsprofil“, urteilte der BVB-Sportdirektor. Ob neben Kampl bis zum Rückrundenstart am 31. Januar gegen Leverkusen noch weitere Spieler verpflichtet werden, gilt als unwahrscheinlich. Kategorisch ausschließen wollte Zorc das auf Nachfrage des „Kicker“ jedoch nicht: „Noch läuft die Transferperiode. Wir werden uns in dieser Hinsicht nicht unnötig limitieren.“