Kanzlerin Merkel kommentiert Fall Hoeneß nicht

Berlin (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will die aktuelle Entwicklung im Fall Uli Hoeneß nicht kommentieren.

Ende April hatte sie sich vom Bayern-Präsidenten „enttäuscht“ gezeigt, wie sie seinerzeit durch ihren Sprecher Steffen Seibert übermitteln ließ. Unter Verweis auf die damalige Einschätzung sagte Seibert nun in Berlin: „Dem ist heute nichts hinzuzufügen. Das sind rechtsstaatliche Abläufe, die wir hier nicht mit Gefühlen zu kommentieren haben. Der Rechtsstaat nimmt seinen Lauf.“

Auch das Finanzministerium wollte sich nicht zu der Zulassung der Anklage gegen Hoeneß äußern. Der Präsident des deutschen Fußball-Rekordmeisters muss sich im kommenden Frühjahr wegen Steuerhinterziehung vor Gericht verantworten. Die Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts München II hat die Anklage gegen den 61-Jährigen „unverändert“ zugelassen. Hoeneß hatte sich im Januar selbst beim Finanzamt angezeigt.

Der Fall Hoeneß hatte im Bundestagswahlkampf eine Debatte über Steuerbetrug ausgelöst. Das Thema spielt auch in den laufenden Koalitionsverhandlungen von Union und SPD eine Rolle. So könnten die gesetzlichen Regeln bei einer Selbstanzeige, die unter bestimmten Voraussetzungen vor Strafe schützt, weiter verschärft werden.