Kein Bock auf Rente: Pizarro stürmt weiter für Werder
Bremen (dpa) - Von der Fußball-Rente will Claudio Pizarro nichts wissen. Der 37 Jahre alte Top-Stürmer von Werder Bremen hat noch eine weitere Saison drauf gepackt.
Drei Tage nach dem Klassenverbleib auf den letzten Drücker versetzte der Publikumsliebling die Bremer Fans mit seiner Vertragsverlängerung erneut in Jubelstimmung. Das für Fußballprofis eher vorgerückte Alter spielte weder für Pizarro noch für die Werder-Verantwortlichen bei der Einigung eine Rolle.
„Ich fühle mich sehr gut und freue mich, ein weiteres Jahr für diesen besonderen Verein spielen zu können“, erklärte der Peruaner in einer Mitteilung des Clubs. Als er im September 2015 zum dritten Mal bei den Hanseaten anheuerte, war es mit seiner Fitness nicht so gut bestellt. Einige Beobachter sprachen bereits von einer PR-Nummer, doch der Routinier arbeitete sich unter Trainer Viktor Skripnik Woche für Woche an die Bremer Stammelf heran.
Vor allem in der Rückrunde rechtfertige der schlitzohrige Angreifer seinen Ruf als Bremer Lebensversicherung. Mit 14 Toren hatte er als erfolgreichster Werder-Profi maßgeblichen Anteil an der Rettung. „Es war ein schwieriges, aber auch sehr tolles Jahr für mich. Ich hoffe, dass wir für die Fans und die ganze Stadt in der nächsten Saison eine bessere Platzierung erreichen können“, sagte der Südamerikaner und versprach bei Werder-TV: „Dafür werde ich alles geben.“
Die „Süddeutsche Zeitung“ hatte ihn als „besten 37-jährigen Fußballer der Welt“ gewürdigt - und dieser Auszeichnung wollte in Bremer keiner widersprechen. Im Gegenteil. „Man gewöhnt sich an seine Tore. Was Claudio leistet, ist grandios. Er ist unfassbar wichtig für uns“, lobte Werder-Kapitän Clemens Fritz den Oldie. Der trifft zwar nicht immer - im Nord-Duell beim Hamburger SV verschoss er einen Elfmeter - dennoch ist Pizarro mit 103 Treffern in 187 Spielen Bremens erfolgreichster Bundesliga-Schütze. Diese Bestmarke kann er nun ausbauen.
„Wir sind sehr froh, dass Claudio als Führungsspieler mit all seiner Erfahrung und mit seiner ganzen Art auch in der nächsten Saison Teil der Mannschaft ist“, kommentierte Werder-Manager Thomas Eichin den Coup mit „Piza“, der in der Bundesliga auch für Bayern München gespielt hat. Es bleibt abzuwarten, wie sich der peruanische Nationalspieler nach einer kompletten Saisonvorbereitung präsentiert. Läuft es ähnlich gut wie zuletzt, muss er den Rentenantrag auch nach seiner achten Saison beim SV Werder noch nicht abgeben.