Klopp: „Bis 2018 muss keiner mehr anrufen“

Borussia Dortmund bindet seinen Erfolgstrainer langfristig — weil alles stimmt.

Dortmund. Jürgen Klopp, Hans-Joachim Watzke und Michael Zorc gratulierten sich im Fahrstuhl zum Presseraum gegenseitig, danach traten sie zur Verkündung: Der Fußball-Erstligist Borussia Dortmund verlängerte am Mittwoch den Vertrag mit Klopp (bis 2016) vorzeitig bis zum 30. Juni 2018.

„Das ist für alle Borussen eine großartige Nachricht“, sagte Borussia Dortmunds Geschäftsführer Watzke zwei Tage vor dem Liga-Duell gegen den VfB Stuttgart (Freitag, 20.30 Uhr). „Nichts bringt uns auseinander. Bis 2018 muss also keiner mehr anrufen“, sagte Klopp. Der Trainer war glücklich über das „außergewöhnliche Vertrauen“.

Auch die Vereinbarungen mit seinen Assistenten Zeljko Buvac und Peter Krawietz wurden bis 2018 ausgedehnt. „Es ist ein Zeichen, wenn man zwei Jahre vor Ablauf eines gültigen Vertrages diesen nochmal verlängert“, so Klopp. Man solle nicht trennen, was zusammengehöre, so Watzke.

„Wir wollen Ruhe haben, in Zukunft diesen großartigen Club weiterzuentwickeln. Da haben wir riesen Lust drauf“, ließ sich Klopp entlocken. „Wir alle sind nach wie vor ein bisschen verliebt in diesen Verein.“

Es ist eine Erfolgsgeschichte mit Seltenheitswert: Klopp setzte von Beginn an auf Offensivfußball mit jungen Protagonisten. Schon drei Jahre nach seiner Amtsübernahme von Thomas Doll wurde der jetzt 46-Jährige mit den BVB-Profis deutscher Meister, ein Jahr später Double-Gewinner.

Am 25. Mai musste sich der BVB dem FC Bayern im ersten deutschen Champions-League-Finale mit 1:2 beugen. Zum Ende der laufenden Saison wird Klopp mit Ottmar Hitzfeld (1991 bis 1997) gleichziehen, der als einziger BVB-Trainer sechs volle Jahre tätig war.

Begünstigt von der sportlichen Entwicklung wurde die wirtschaftliche Konsolidierung des einzigen börsennotierten Vereins in Deutschland. 2005 noch fast insolvent und mit 180 Millionen Euro in der Kreide, schrumpften die Verbindlichkeiten auf etwa 40 Millionen Euro. Dazu kamen im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Rekordumsatz von über 300 Millionen Euro und ein Rekordgewinn von mehr als 50 Millionen Euro.