Klopp will bei Eiseskälte Heimbilanz aufpolieren
Dortmund (dpa) - Die Meteorologen erwarten unangenehme Kälte, Jürgen Klopp verspricht ein „erwärmendes Spiel“. „Die Fans sollen sich warm anziehen, für den Rest sorgen wir“, sagte der Dortmunder Trainer vor dem Duell am Freitag mit dem 1. FC Nürnberg.
Eine Woche nach der 5:0-Gala in Bremen will der deutsche Meister seine Position im Kampf um die Champions-League-Plätze weiter festigen. Obwohl der Titelkampf bei zwölf Punkten Rückstand auf den FC Bayern bereits entschieden scheint, steht der BVB laut Klopp unter Zugzwang: „Wir haben durchaus Druck - der kommt von hinten.“
Der Blick auf die Tabelle bereitet dem Fußball-Lehrer Unbehagen. Nur sechs Punkte trennen den Dritten aus Dortmund vom Siebten aus Mainz. Angesichts dieser wenig komfortablen Ausgangslage will Klopp weitere Rückschläge vermeiden: „Wir wollen uns nicht der Gefahr aussetzen, Punkte auf andere Teams aufholen zu müssen. Lassen wir vier, fünf Teams vorbeiziehen, haben wir am 24. Spieltag richtig Druck.“
Im Vergleich zur Hinrunde sieht er vor allem bei der Heimbilanz Verbesserungsbedarf. Das noch in der vorigen Saison vor eigener Kulisse beste Team liegt in der Heimtabelle derzeit lediglich auf Rang acht. Nicht zuletzt deshalb gelobt Klopp Besserung - auch bei den erwarteten minus acht Grad: „Wir haben erst 14 Punkte in unserem Stadion geholt. Unsere Aufgabe wird sein, das zu ändern.“
Nicht nur der Kantersieg in Bremen am vorigen Samstag stimmt optimistisch. Bis auf die Langzeitverletzten Neven Subotic und Patrick Owomoyela stehen alle Profis zur Verfügung. Vor allem im Mittelfeld hat Klopp die Qual der Wahl. Nach der vollständigen Genesung von Sven Bender und der Rückkehr von Nuri Sahin ist der Kampf um die Stammplätze intensiver denn je. Gleichwohl sorgt sich Bender nicht um das Betriebsklima: „Das verschafft uns noch mehr Spielraum“, kommentierte der Nationalspieler im „Kicker“.
Ob Sahin erstmals nach seiner Heimkehr in der Startformation der Borussia steht, wird die Personalplanungen des neuen Nürnberger Trainerduos Michael Wiesinger und Armin Reutershahn kaum beeinflussen. Anders als beim Rückrunden-Auftakt gegen den HSV (1:1) dürfte der wegen schwacher Trainingsleistungen zunächst auf die Bank beorderte Mittelfeldspieler Hiroshi Kiyotake wieder in die Startelf zurückkehren. Zudem kann der Tabellen-15. mit Torhüter Raphael Schäfer planen, der gegen die Hamburger einen Nasenbeinbruch erlitt und am Dienstag operiert wurde.
Der letzte Sieg der Nürnberger in Dortmund liegt mehr als 22 Jahre zurück. Trotz dieser düsteren Bilanz sieht Wiesinger Chancen, gegen die vermeintliche Übermacht zu bestehen: „Die Dortmunder sollen sich denken: Hoppla, das ist eine Mannschaft die sich etwas zutraut. Wir müssen den Mut haben, nach vorne zu gehen.“
Doch anders als die Bremer vor einer Woche werden die Gäste gegen den BVB keinen offenen Schlagabtausch suchen. Der Nürnberger Trainer deutete seinem Dortmunder Kollegen bereits Anfang der Woche an, was er im Schilde führt. „Ich habe Wiesinger am Montag bei der Trainertagung getroffen“, verriet Klopp mit schelmischem Lächeln. „Er meinte: Keine Angst. Wir spielen nicht so mit wie Werder.“