8. Spieltag Kölner Spieltag-Traum: Dank Gladbach auf Platz eins

Berlin (dpa) - Das hat wohl kaum jemand für möglich gehalten: Der 1. FC Köln könnte den Branchenprimus FC Bayern an der Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga ablösen.

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Dafür müssten die Kölner im Bundesliga-Topmatch der beiden Überraschungsteams am Samstag (15.30) bei Hertha BSC gewinnen, und die Münchner im Klassiker gegen Borussia Mönchengladbach patzen. So geschehen im Jahr 2015, als Gladbach gleich zweimal gegen die Bayern gewann. „Wir wollen auf jeden Fall nach München fahren und gewinnen. Wir fahren gestärkt da hin“, erklärte Stürmer André Hahn nach dem 2:0 bei Celtic Glasgow in der Champions League forsch.

Die Bayern zeigten vor dem Duell der Erzrivalen der 70er Jahre mit dem 4:1 gegen Eindhoven in der Champions League die richtige Reaktion auf zuvor drei sieglose Spiele. In der Liga wollen die Bayern am Samstag (18.30 Uhr) nun gegen Gladbach (11 Punkte) nachlegen. „Die Bundesliga ist ein anderer Wettbewerb. Da sollten wir uns auch fangen“, betonte Kapitän Philipp Lahm vor dem 8. Spieltag.

Die Hertha empfängt den Zweiten aus Köln. Hertha-Manager Michael Preetz spricht von einem „spannenden Vergleich von zwei Mannschaften, die sich richtig gut entwickelt haben“. Zuletzt standen beide Teams in der Rückrunde der Saison 1977/78 unter den fünf besten Teams der Liga: Köln thronte auf Platz eins und Hertha war Dritter. Die Kölner, die das erste Mal seit 1996 am Ende des Spieltags Tabellenführer werden können, sind seit zwölf Spielen ungeschlagen und weisen den besten Bundesliga-Start seit 29 Jahren auf.

Die Berliner waren nach sieben Runden nur einmal besser als jetzt: vor 46 Jahren. Außerdem ist die „Alte Dame“ neben Freiburg die einzige Mannschaft, die zu Hause noch keinen Punkt abgeben hat. „Das macht es nicht leicht für uns. Wir freuen uns trotzdem auf dieses Spiel“, sagte FC-Trainer Peter Stöger. Im Olympiastadion werden rund 60 000 Zuschauer erwartet. Vor 47 Jahren hatte es bei dem Duell der beiden Clubs den Bundesliga-Rekordbesuch gegeben: Im September 1969 gewann Hertha vor 88 075 Zuschauern 1:0 gegen Köln.

Neben dem Gipfeltreffen der Überraschungs-Teams und dem Klassiker Bayern gegen Gladbach bietet der Spieltag noch weitere Brisanz:

WIEDERSEHEN MIT EX-CLUB: HEIDEL FREUT SICH AUF MAINZ

In sportlich schwieriger Lage trifft Schalkes Sportdirektor Christian Heidel auf seinen Ex-Club Mainz, den er nach oben geführt hat. „Ich freue mich sehr, ganz viele Leute wiederzusehen, die ich jahrelang um mich herum hatte“, sagte der 53-Jährige. Nach fünf Startniederlage in der Liga haben sich die Schalker zuletzt auch durch den Sieg beim FK Krasnodar in der Europa League etwas stabilisiert. „Ich glaube, das war ein wichtiger Schritt“, sagte Trainer Markus Weinzierl. In der Tabelle steht Mainz sieben Punkte vor Gelsenkirchen. Allerdings: Die jüngsten vier Heimspiele gegen den FSV gewannen die Schalker.

WOLFSBURG MIT NEUEM TRAINER ISMAEL NACH DARMSTADT

Der seit sechs Spielen sieglose VfL Wolfsburg hofft im ersten Spiel nach der Trennung von Trainer Dieter Hecking bei Darmstadt 98 auf eine Wende. Interimstrainer Valerien Ismael soll die verunsicherten VfL-Stars wieder in die Spur bringen. „Jetzt geht es darum, dass die Blockaden gelöst werden“, sagte der Ex-Profi.

LEIPZIG WILL WEITER FÜR FURORE SORGEN

Neben Köln und Berlin gehört Aufsteiger RB Leipzig zu den positiven Überraschungen der Liga. Die Sachsen, nach ihrem Traumstart vor dem Spieltag auf Platz drei, empfangen am Sonntag (15.30 Uhr) den sich langsam stabilisierenden SV Werder Bremen. Gegen die Hanseaten will RB weiter punkten. „Wir gehen immer topvorbereitet in jedes Spiel. Wir müssen die Vorgaben dann nur noch umsetzen. Momentan klappt das super“, sagte Verteidiger Willi Orban.