Kontern mit Kießling
Leverkusen setzt im Duell mit Dortmund auf eine verstärkte Defensive. Und auf den besten Torjäger der Liga.
Leverkusen. Wahrscheinlich hatte Stefan Kießling nichts anderes erwartet. Am Freitag bestritt Bundestrainer Joachim Löw, dass er dem Angreifer von Bayer 04 Leverkusen eine Zusage für eine Länderspiel-Nominierung gegeben habe.
Eine Boulevardzeitung hatte die vermeintliche Berücksichtigung Kießlings verkündet. Doch Löw verzichtet weiter auf den besten Torjäger der Bundesliga (13 Treffer). „Wenn ich einen Stefan Kießling zurückhole, muss ich ihm eine echte Perspektive für Monate geben“, ergänzte Löw. Jetzt sei dafür nicht der richtige Zeitpunkt.
Bei den Bayer-Verantwortlichen herrscht Verwunderung darüber, dass der 29-Jährige keine Chance bekommt. „Ich hoffe, dass der Stefan am Sonntag Tore sprechen lässt“, sagt Club-Chef Wolfgang Holzhäuser trotzig. Dies wäre besonders wertvoll für die Leverkusener. Schließlich kommt Meister Borussia Dortmund zum Spitzenspiel ins Rheinland.
Beim 0:3 im Hinspiel war Bayer chancenlos. „Das war ein besonderes Spiel, bei dem bei uns fast alles nicht funktioniert hat“, sagt Trainer Sami Hyypiä. Doch danach rafften sich die Leverkusener zu einer stabilen Saison auf. Derzeit stehen sie mit einem Punkt Vorsprung vor dem BVB, auch weil das einzigartige Modell eines Trainerduos mit Hyypiä und Sascha Lewandowski gut funktioniert.
Die Leverkusener sehen sich als Außenseiter, obwohl sie in der laufenden Saison im heimischen Stadion noch ungeschlagen sind. „Die Dortmunder spielen schon lange zusammen. Wir haben erst im Sommer mit unserer Arbeit angefangen“, erläutert Hyypiä. Vor allem gegen das aggressive Pressing der Dortmunder werden sich die Leverkusener zur Wehr setzen müssen. Und so dürfte seine Mannschaft ihr Heil im Konterspiel suchen. Für Stefan Kießling eine optimale Voraussetzung, um seine Stärken einbringen zu können.
„Das ist eine unangenehme Aufgabe, eine richtige Herausforderung. Das wird harte Arbeit“, sagt Dortmunds Trainer Jürgen Klopp. Auch BVB-Star Marco Reus warnt: „Leverkusen ist eine starke Mannschaft, da müssen wir höllisch aufpassen.“