Hyypiä vor Liga-Hit gegen BVB: „Bereit, alles zu tun“
Leverkusen (dpa) - Bayer Leverkusen will im großen Verfolgerduell nicht noch einmal gegen Meister Borussia Dortmund untergehen. „Wir haben nach dem 0:3 im Hinspiel etwas gutzumachen“, sagte Bayer-Cheftrainer Sascha Lewandowski vor der Partie am Sonntag.
Man sinnt auf Revanche im Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga. Kollege Jürgen Klopp will sich dagegen die mit einem Punkt vor dem BVB auf Tabellenrang zwei liegende Werkself „schnappen“ und an ihr vorbeiziehen.
Einfach gesagt, aber nicht leichtgetan! Schließlich ist die Pleite am 15. September 2012 zum Schlüsselspiel und zur Wende für die Leverkusener geworden. Seitdem haben sie in 16 Pflichtpartien nur zweimal verloren (in Hannover und Wolfsburg) und sind als einziges Liga-Team zu Hause unbesiegt.
„In der vergangenen Saison war Dortmund noch Lichtjahre von uns entfernt. Deshalb ist es etwas Besonderes, dass wir nun nach 19 Spielen vor dem BVB stehen“, sagte der gebürtige Dortmunder Lewandowski. „Wir haben zuletzt gezeigt, dass wir jeden schlagen können.“ Dies gelang gegen den Westnachbarn in den vergangenen elf Bundesligapartien aber nur einmal. „Wir sind bereit, alles zu tun, um unsere Heimserie zu verteidigen“, erklärte Bayer-Teamchef Sami Hyypiä am Freitag, der den BVB noch „einen Schritt voraus“ sieht.
„Es muss alles stimmen an diesem Tag“, betonte Bayer-Dribbler Sidney Sam vor dem Verfolger-Gipfel in der mit 30 100 Zuschauern ausverkauften BayArena. „Wir wollen den zweiten Platz, den wir uns sehr hart erarbeitet haben, natürlich nicht wehr- und kampflos wiederhergeben“, kündigte Nationalspieler Lars Bender an. „Und wir können mit viel Selbstvertrauen in das Spiel gehen - immerhin sind wir zu Hause noch ungeschlagen. Ich glaube, dass kein Gegner momentan gern zu uns kommt.“
Bayer-Kapitän Simon Rolfes blickt dem Duell „mit Vorfreude, aber entspannt“ entgegen und nennt ein Erfolgsrezept gegen den BVB: „Hohe Disziplin in der Defensive, Dortmunds Angriffe unterbinden, Balleroberung im Mittelfeld und schnelles Spiel nach vorn.“
Viel Lob hat Rudi Völler für die Dortmunder parat, die er nach dem FC Barcelona und dem FC Bayern als eine der besten Mannschaften Europa ansieht. „Wenn die Borussia einen Lauf hat, kann sie sogar die Champions League gewinnen“, sagte der Bayer-Sportdirektor dem Kölner „Express“. Angst vor der Borussia hat er dennoch nicht: „Wir haben auch gezeigt, wozu wir fähig sind.“ So beim 2:1 bei Bayern München.
„Das ist eine unangenehme Aufgabe, eine richtige Herausforderung. Das wird harte Arbeit“, sagte Klopp, der sich noch vom 0:0 der Leverkusener beim SC Freiburg beeindruckt zeigte: „Das war ein Hauen und Stechen auf höchsten Niveau.“ Personelle Sorgen hat weder Klopp noch seine Bayer-Kollegen.
Die BVB-Spieler haben nicht soviel Respekt vor dem fünfmaligen deutschen Vizemeister wie ihr Chef. „Leverkusen ist eine starke Mannschaft, da müssen wir höllisch aufpassen“, warnte BVB-Star Marco Reus. „Wir glauben aber an uns und wollen etwas mitnehmen.“ Dortmunds Stürmer Robert Lewandowski teilt nach dem makellosen Rückrundenstart mit 5:0 und 3:0 den Optimismus: „Wenn wir so spielen wie gegen Bremen und Nürnberg, können wir auch gegen Leverkusen drei Punkte holen.“
„Natürlich ist das ein besonderes Spiel, Dortmund ist keine Laufkundschaft. Wenn wir Platz zwei verteidigen, wäre das ein Zeichen“, sagte Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser und fügte an: „Ob wir am Ende Zweiter oder Dritter werden ist fast egal, wenn wir die Saison auf einen Champions-League-Platz beenden.“