Kurz vor Stuttgart-Spiel: „Es geht nicht um mich“

Kaiserslautern (dpa) - Nur mit einem starken Saison-Endspurt kann der 1. FC Kaiserslautern den Bundesliga-Abstieg vermeiden. Für den Trainer Marco Kurz geht es bereits an diesem Freitag im Spiel beim VfB Stuttgart um seinen Job.

Worte wie Schicksal- oder Endspiel kann Marco Kurz nicht mehr hören. „Es geht nicht um mich, letztendlich spielen wir für unseren Arbeitgeber, das ist der 1. FC Kaiserslautern. Ich erwarte nicht, dass ein Spieler für mich spielt, sondern alles tut für den Verein“, sagte der Trainer der Pfälzer vor der Partie des seit 14 Spielen sieglosen Tabellenletzen beim VfB Stuttgart.

Der 41-Jährige wirkt in diesen schwierigen Tagen erstaunlich ruhig. Ausgerechnet in Stuttgart, wo Kurz geboren ist und 1989 seine Profikarriere startete, ist er nun zum Erfolg verdammt. Nach dem 0:0 gegen den VfL Wolfsburg hatte der Vorstandsvorsitzende Stefan Kuntz seinem Coach den Rücken gestärkt, aber auch gesagt: „Wir wissen alle, dass das ein Tagesgeschäft ist.“ Bei einem weiteren Rückschlag muss Kurz, dessen Vertrag bis 30. Juni läuft und auch für die 2. Liga gültig ist, mit Konsequenzen rechnen.

„Letzte Woche, das kann nur ein Beginn gewesen sein, was das Engagement betrifft. Wir haben noch nicht die Ruhe gefunden, den ruhigen Ball zu spielen, nicht den Moment, große Chancen in Tore umzumünzen“, sagte Kurz. „In unserer Situation ist es wichtig, dass wir uns steigern.“ Er wolle nicht von Druck sprechen, sondern von „Erwartungshaltung“.

Mit der rabenschwarzen Bilanz von nur drei Siegen und 16 Toren in 24 Spielen sind die Lauterer erstmals auf Rang 18. Ein Blick zurück in die vergangene Saison kann den Roten Teufeln aber Mut machen. Der 4:2-Sieg beim VfB vom 9. April 2011 war die Wende beim FCK, am Ende belegte der Aufsteiger damals sogar Rang sieben. „Es gibt drei Punkte in Stuttgart, die wir unbedingt wollen“, sagte Kurz. Er hofft, dass seine verunsicherte Mannschaft „eine Bombenleistung“ zeigt.

Bei der anhaltenden Sturmmisere ist Itay Shechter nach überstandener Muskelverletzung wieder „eine Alternative für den Kader“, so Kurz. Im Tor stehe erneut Tobias Sippel, da der zuletzt angeschlagene Stammkeeper Kevin Trapp noch keine Trainingseinheit unter Wettkampfbedingungen gemacht hat. „Wir hoffen, dass er vielleicht auf die Bank gehen kann“, sagte Kurz. Beim 0:0 gegen den VfL Wolfsburg hatte Sippel sein erstes Saisonspiel geboten und dabei überzeugt.