Lasogga immer stärker - mit dem HSV zurück zur Hertha
Hamburg (dpa) - Pierre-Michel Lasogga hat die neue Spielidee von HSV-Trainer Josef Zinnbauer genau verstanden: arbeiten statt schön Fußball spielen. Der 22 Jahre alte Stürmer rackert in der Offensive und beschert den Hamburgern nach dem verpatzten Saisonstart die dringend nötigen Punkte.
Nach seinem zweiten Saisontor wollte Lasogga gegen 1899 Hoffenheim unbedingt noch den zweiten Saisonsieg erzwingen und warf sich bis zum Ende der Partie in jeden Zweikampf.
„Man sieht, dass es seit München bergauf geht. Wir verstehen das System unseres Trainers mehr und mehr“, sagte Lasogga - und war nach dem 1:1 trotzdem nicht recht glücklich: Ein Lattenkracher und ein Freistoß ans Außennetz ärgerten den 1,89 Meter großen und 88 Kilogramm schweren Torjäger.
Seine viele Kritiker, die die 8,5 Millionen Euro Ablöse an Hertha BSC im Sommer für überhöht hielten, werde der wuchtige Angreifer noch von seiner Klasse überzeugen, davon geht sein Trainer fest aus. „Pierre ist noch nicht in Topform, er ist auf dem Weg dahin. Wir haben gewusst, dass er kommt“, sagte Zinnbauer. Der Coach ist überzeugt von seinem Mittelstürmer, der die Norddeutschen in der vergangenen Saison als Leihgabe mit seinen Toren vor dem Abstieg bewahrte.
Zwar wird Lasogga niemals ein filigraner Techniker werden, er steht aber meist am richtigen Ort. Für sieben der 17 Torschüsse war er am Sonntag verantwortlich. „Wir haben bald einen Lasogga, der uns noch viel Spaß machen wird“, meinte Zinnbauer. „In Berlin, das wird sicher auch sein Spiel sein. Ich hoffe, dass er gut regeneriert.“ Erstmals spielt Lasogga am Samstag an alter Wirkungsstätte in Berlin und ist durchaus optimistisch: „Ich freue mich auf die Partie. Die haben zurzeit einen kleinen Negativtrend, mal sehen, wie das ausgeht.“
Der HSV ist mit sechs Punkten zwar nur Tabellen-16., die engagierte Leistung macht den Anhängern aber Hoffnung. So wird der ehemalige U23-Coach Zinnbauer demnächst sicher mit einem Profivertrag ausgestattet, den er sich mit seiner akribischen Arbeit allemal verdient hat. „Wir sind in guten Gesprächen“, sagt der ehemalige Karlsruher, dem das nächste Spiel aber wichtiger scheint als seine Vertragssituation.
Dass er es zudem ernst damit meint, junge Spieler aus der zweiten Mannschaft hochzuziehen, bewies er mit der Hereinnahme von Ashton Götz für den am Oberschenkel verletzten Dennis Diekmeier. Der 21-Jährige spielte eine gute Partie auf der rechten Seite, legte schnell den Respekt vor den Hoffenheimer Flügelflitzern ab. „Man hat nicht gesehen, dass er aus der U23 kommt. Er hat das richtig gut gemacht, viele Fehler habe ich nicht gesehen“, meinte Zinnbauer, der bei den Profis keine rechte Alternative für die Außenbahn hatte. Falls Diekmeier gegen Hertha nicht rechtzeitig fit wird, könnte Götz sogar erstmals von Beginn an auflaufen.