Liga fasziniert Ancelotti - „Ganz besondere Stimmung“
München (dpa) - Bei den europäischen Fußball-Giganten aus Italien, England, Spanien und Frankreich hat Carlo Ancelotti eigentlich schon alles gesehen und erlebt.
Die Bundesliga ist für den designierten Bayern-Trainer hingegen Neuland - und schon über ein halbes Jahr vor seinem Amtsantritt ein großer Reiz: „Ich freue mich besonders auf die Atmosphäre in den Stadien, denn es scheint so zu sein, dass die vollen Stadien für eine ganz besondere Stimmung sorgen. Das fasziniert mich am meisten“, sagte der Italiener dem Online-Portal „Goal.com“.
Erst am Sonntag hatte der FC Bayern die spektakuläre Trainer-Rochade mit dem Abgang von Pep Guardiola und der Verpflichtung von Ancelotti bekanntgegeben. Der dreimalige Champions-League-Sieger mit dem AC Mailand und Real Madrid erhält an der Säbener Straße einen Vertrag bis 2019.
Als Kern seiner Arbeit sieht der 56-Jährige die Zusammenarbeit mit den Profis. „Das Wichtigste ist, eine gute Trainer-Spieler-Beziehung herzustellen und darüber die eigenen Ideen vermitteln zu können. Man muss erreichen, dass die Spieler von den Ideen des Coaches überzeugt sind“, erklärte Ancelotti. Es sei „nie gut, Sachen einfach durchzudrücken“.
Die Bestätigung sportlicher Erfolge sieht der Italiener als besondere Herausforderung. „Das ist die schwierigste Aufgabe für einen Trainer: die Mannschaft weiterhin zu motivieren. Denn innerhalb eines Teams gibt es immer Probleme zu lösen, ganz egal, ob es gut oder schlecht läuft“, erklärte Ancelotti, der das Risiko sieht, dass man es im Erfolgfall „zu locker angeht“. Wenn er seinen Posten am 1. Juli 2016 übernimmt, dürfte der FC Bayern gerade zum vierten Mal in Serie deutscher Meister geworden sein.
Doch auch Ancelotti hat großartige Erfolge vorzuweisen. Mit dem AC Mailand, Paris Saint-Germain und dem FC Chelsea gewann er in Europas größten Ligen Meistertitel. Die Aufgabe beim FC Bayern schüchtert ihn also nicht ein: „Ich habe vor gar nichts Angst. Das wird eine neue und interessante Erfahrung für mich und ich freue mich darauf, ein neues Land mit vielen neuen Eindrücken kennen zu lernen“, erklärte der in dieser Saison vereinslose Coach. Er lerne bereits Deutsch: „Und ich kann bestätigen, dass es nicht einfach ist.“