Liga-Spitze will TV-Einnahmen deutlich steigern

Frankfurt/Main (dpa) - Der Bieter-Wettstreit um den millionenschweren TV-Vertrag ist eröffnet, die Liga-Spitze will die Einnahmen deutlich steigern. „Wir werden ganz sicher versuchen, ein besseres Ergebnis zu erzielen als das letzte Mal“, sagte DFL-Chef Christian Seifert in Frankfurt/Main.

Die derzeitigen Fernsehverträge bringen den 36 deutschen Profivereinen durchschnittlich 412 Millionen Euro pro Saison. „Das wollen wir steigern“, betonte Ligapräsident Reinhard Rauball beim Neujahrsempfang.

Die TV-Vermarktung sei essenziell und „Kernpunkt unserer Arbeit im ersten halben Jahr“, erklärte Rauball. Vor dem Ende der Spielzeit am 5. Mai will die Deutsche Fußball Liga die Rechtevergabe abschließen. Am Freitag hatte das Bundeskartellamt die geplante Ausschreibung der DFL für die Rechtevergabe der vier Spielzeiten 2013/2014 bis 2016/2017 genehmigt. „Darüber sind wir sehr froh“, sagte Seifert in seiner Ansprache vor der nationalen Fußball-Prominenz. Noch in dieser Woche werden die Unterlagen verschickt.

Um die Vergabe der Bundesliga-Rechte zeichnet sich ein harter Wettbewerb ab. Die ARD und der Bezahlsender Sky möchten ihre bisherigen Rechte behalten, als neue Konkurrenten sind unter anderem Yahoo und der Mobilfunkkonzern Vodafone im Gespräch. „2012 wird ein Jahr der Meilensteine“, sagte Seifert.

Die Bonner Wettbewerbshüter hatten zuvor betont, dass sie die Rechtevergabe genau beobachten werde. Ligaverband und DFL haben sich verpflichtet, mehrere Pakete für die Live-Übertragung der Spiele sowie für die frei empfangbare Highlight-Berichterstattung anzubieten. Dort sind zwei Modelle vorgesehen, bei denen es um die Zukunft der ARD-Sportschau geht. Im ersten Szenario bleibt es bei der Zusammenfassung der Samstag-Spiele um 18.30 Uhr im Free TV. In Szenario II würden die Höhepunkte zuerst über Web-TV im Internet oder über mobile Endgeräte gezeigt. Die früheste TV-Berichterstattung ist hier für 21.45 Uhr vorgesehen - das Aus für die Sportschau.

Beim Dauerthema Pyrotechnik in den Stadien bekräftigte Rauball auch nach der jüngsten Kritik beim Fan-Kongress in Berlin die strikte Verbots-Haltung von DFB und DFL. „Wenn da das Thema Pyrotechnik so im Vordergrund steht, frage ich mich schon: Ist das das Einzige, was uns umtreiben sollte? Wir haben beschlossen, die Regeln nicht weiter aufzuweichen. Und dieses Recht muss ein autonomer Sportverband auch haben“, sagte Rauball und betonte: „Da müssen wir Verantwortung zeigen, dessen ungeachtet aber den Dialog mit den Fans fortsetzen.“