Lukas Podolski denkt an Abschied aus Köln
Anfragen sichten und entscheiden. Niederlage in Bremen gerät in den Hintergrund.
Bremen/Köln. Stale Solbakken wollte zunächst englisch sprechen. Der Trainer des 1. FC Köln war der Meinung, dass ihm für das, was er zu sagen hatte, auf deutsch die Worte fehlen würden. Aber nach kurzem Überlegen fand der Norweger sie doch und machte in seiner Analyse des 2:3 (2:0) bei Werder Bremen allein Schiedsrichter Michael Weiner für die Niederlage verantwortlich. „Ich konnte dem Schiedsrichter nach dem Spiel heute nicht die Hand geben. Kurz vor dem Ausgleich hätten wir nach einem Handspiel von Naldo einen Elfmeter bekommen müssen und der Platzverweis gegen Sereno war viel zu hart. Natürlich passieren Fehler, auch mir. Aber so gravierend dürfen sie nicht sein“, sagte Solbakken.
Der 43-Jährige fühlte sich betrogen. Nach einer guten ersten Halbzeit führte sein Team durch Tore von Clemens (3.) und Podolski (45.), verlor dann aber nach einem Hattrick von Pizarro (49., 54./Foulelfmeter, 86.) mit 2:3. Die Niederlage war schmerzlich.
Schmerzlicher könnte der Abschied von Lukas Podolski werden, mit dem der Nationalspieler in Bremen kokettierte. „Wenn eine Anfrage kommt, dann muss man eine Entscheidung treffen“, sagte Podolski. „Ich werde mir meine Gedanken machen mit meiner Familie, und dann wird man sehen, wohin der Weg geht.“ Konfrontiert mit den Aussagen seines Lieblingsspielers bezog auch Joachim Löw Stellung. Der Bundestrainer traut Podolski einen Wechsel ins Ausland zu. Nach der Weltmeisterschaft 2006 hatte Löw einen Wechsel noch für „nicht gut“ gehalten. „Jetzt hat er die Reife, ins Ausland zu gehen“, erklärte Löw. Noch gibt es kein Angebot, doch die Gerüchte über das Interesse von Klubs wie FC Arsenal, Lokomotive Moskau und dem AC Mailand nehmen zu. Podolskis Vertrag läuft noch bis Juni 2013.