Präsidenten-Porträt Macher Hoffmann räumt beim Abstiegskandidaten HSV um
Hamburg (dpa) - Bernd Hoffmann ist der starke Mann beim Fußball-Bundesligisten Hamburger SV. Am Donnerstag bekam der Verein das zu spüren, als der Vorstandsvorsitzende Heribert Bruchhagen und Sportchef Jens Todt ihre Sachen packen mussten.
Hoffmann hatte vor knapp drei Wochen den personellen Umbruch in der Führung der Fußball-AG bei seiner Wahl zum Präsidenten des Gesamtvereins angedeutet. „Der Erfolg eines Bundesligisten hängt von sieben bis acht Personalien ab“, sagte er. Dass er einen Teil davon schon 18 Tage später umsetzen würde, damit hatte kaum jemand gerechnet. Ebenso überraschend war, dass er nur 14 Tage nach seiner Einführung in den Aufsichtsrat vom Stellvertreter zum Chef aufstieg.
Der 55-jährige Hoffmann, Vater von zwei Zwillings-Pärchen, ist ein Mann, der gern am Ruder steht. Das hatte er schon in seiner ersten Amtszeit von 2003 bis 2011 beim HSV bewiesen. Der Vereinsvorsitzende schaffte es damals, den Bundesliga-Dino HSV in bessere sportliche Regionen zu führen. Der Verein bestritt in der Zeit 78 Europacupspiele. Seine erfolgreichste Zeit hatte Hoffmann mit Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer. Beide waren grundverschieden, ergänzten sich aber. Zu einem Titel, ob national oder international, hatte es jedoch nie gereicht.
Jetzt ist die sportliche und finanzielle Situation dramatisch. Da wird der gebürtige Leverkusener Hoffmann von vielen Fans und Mitgliedern als Retter angesehen. Andere, vor allem die älteren der 77 000 Vereinsmitglieder, sind skeptisch. Ihnen schwant bei der Entwicklung der anderen Sportarten im Club, für die der e.V.-Präsident zuallererst zuständig ist, nichts Gutes.