Madlungs Geschenk und Stoppelkamps Allee
Die Spieltags-Momente der Bundesliga:
Die Menschen aus Braunschweig stehen in der Regel nicht unbedingt im Verdacht, besonders viel für Hannover 96 übrig zu haben. Bei Alexander Madlung sieht das seit Samstag anders aus. Der Frankfurter Abwehrspieler ist zwar gebürtiger Braunschweiger und spielte in seiner Jugend auch mal für die dortige Eintracht. Am Samstag, beim Spiel gegen Hannover, half er allerdings den 96ern. Kurz vor Schluss traf er ins eigene Tor und entschied das Spiel damit für Hannover. Das kann sicher mal passieren. Aber mit Blick auf Madlungs Eigentor-Historie mutet das alles doch ein wenig kurios an. Es war nämlich nicht der erste Treffer ins eigene Netz. Bereits zu seiner Zeit in Wolfsburg war das Madlung schon mal passiert. Gegner damals? Hannover 96. Keine weiteren Fragen.
Apropos Hannover. Die Niedersachsen stehen ja eher selten im bundesweiten Fokus. So auch diese Saison. Dabei ist das Team von Trainer Tayfun Korkut dieser Tage sill und heimlich eines der besten der Liga. Bis auf Rang sechs hat sich 96 nach zehn Spielen vorgearbeitet. Wie haben sie das geschafft? Mit einer überragenden Abwehr? Mit einem Sturmlauf nach dem anderen? Nicht wirklich. Die elf Gegentore nach zehn Spielen können sich zwar sehen lassen. Aber die eigenen sieben Tore riechen eher nach Abstiegskampf. Zieht man Madlungs Eigentor ab, sind es sogar nur sechs — weniger als der Tabellenletzte aus Freiburg. Geht es so weiter, kommt Hannover am Ende mit nur 20 eigenen Toren in den Europapokal. Was lernen wir daraus? Es kommt nicht auf die Anzahl an, sondern darauf, seine Tore richtig zu dosieren.
Manche verbringen Jahre in einem Verein, sammeln zahlreiche Titel und persönliche Rekorde — und am Ende werden sie mit einem Blumenstrauß und einem trockenen Handschlag verabschiedet. In Paderborn läuft das anders. Ganze zehn Spiele ist die Bundesliga-Historie der Paderborner erst alt. Aber schon jetzt wurde eine Straße nach Moritz Stoppelkamp benannt. Der hatte am zweiten Spieltag gegen Hannover 96 aus 82,3 Metern ins Tor getroffen. Und deswegen heißt die Straße am Stadion-Vorplatz nun „Stoppelkamp-Allee“. Länge? Natürlich 82,3 Meter.
Schadenfreude ist für manche bekanntlich die größte Freude. Wer zu dieser Sorte Mensch gehört, der hatte am Samstag seine helle Freude. Gleich drei Spieler wurden von Gegen- oder gar Mitspielern mehr oder weniger unabsichtlich abgeschossen und gingen zu Boden. Bremens Clemens Fritz bekam in Mainz einen Ball an die Rübe, Wolfsburgs Luiz Gustavo passierte kurz vor der Pause in Stuttgart dasselbe und wusste nicht, wie ihm geschieht. Am bittersten lief es aber für Dortmunds Henrich Mkhitarjan. Der bekam einen Abstoß von BVB-Towart Roman Weidenfeller an den Hinterkopf und suchte erst mal den Boden.