Magath empfängt Bayern - Heynckes wünscht „Gier“
München (dpa) - Arjen Robben fehlt, aber auch ohne den niederländischen Turbo-Dribbler will Jupp Heynckes gegen den VfL Wolfsburg „gierige“ Bayern sehen. Nach der Auftaktpleite gegen Borussia Mönchengladbach steht der FC Bayern München beim VfL Wolfsburg schon am 2. Spieltag mächtig unter Druck.
„Aus Niederlagen habe ich meine größte Motivation geschöpft, als Spieler und als Trainer“, sagte Bayern-Coach Jupp Heynckes. „Jetzt musst du wieder 'ne Schippe drauflegen, noch aktiver, noch aggressiver, noch besser vorbereitet sein. Ich hoffe und gehe davon aus, dass meine Spieler ähnlich denken.“
Während Ribéry nach seinem 30-Minuten-Einsatz beim 0:1 gegen Mönchengladbach wohl wieder in die Startformation rücken wird, ist Robben nicht dabei. Der Niederländer hat Rücken- und Adduktorenprobleme. Nach dem Abschlusstraining am Freitag in München kam seine Absage für die Partie am Samstag. Heynckes hofft, dass Robben für die folgenden Aufgaben mit dem Champions-League-Qualifikationsspiel gegen den FC Zürich (17. August) und dem Heimspiel gegen den Hamburger SV (20. August) einsatzbereit ist.
Der frühere Bayern- und jetzige VfL-Coach Felix Magath will gegen seinen Ex-Club die Flucht nach vorne antreten. Er forderte seine Spieler auf, die Initiative zu ergreifen. „Meine Mannschaft soll nicht nur auf die Bayern reagieren, sondern wir wollen selbst agieren“, sagte der VfL-Trainer. Er will gegen den Rekordmeister punkten, die Startniederlage der Bayern schmeckte ihm allerdings nicht. „Jetzt steht die Mannschaft noch mehr unter Druck, was die Aufgabe für uns nicht leichter macht.“
„Felix ist ein schlauer Bursche, das ist doch klar, er kennt Bayern München und weiß sicher auch, dass die Mannschaft nach einem verlorenen Spiel entsprechend reagieren kann“, sagte Heynckes. Er erwartet „nach dem Verlustspiel gegen Gladbach eine positive Reaktion“ seiner Elf. „Du musst einfach die Gier haben, das Spiel zu gewinnen“, sagte der 66-Jährige, der Manuel Neuer nach dessen Fehler gegen Gladbach nicht vom riskanten Spielstil abraten will. „Er soll sich auch nicht verrückt machen lassen. Fehler gehören zum Fußball dazu.“
Für den 58-jährigen Magath ist das Wiedersehen mit einem seiner ehemaligen Arbeitgeber inzwischen fast schon Bundesliga-Alltag. Magath, der auch für den HSV, Nürnberg, Werder, Stuttgart und Schalke tätig war, betrachtet die Partie gegen die Münchner eher als eine besondere Herausforderung für die Profis. „In einem Spiel gegen die Bayern ist es Pflicht, dass die Spieler an ihre Leistungsgrenze gehen. Wir müssen alle in Bestform auftreten, um unsere Ziele zu erreichen.“
Zuletzt konnten die Wolfsburger in ihrem Meisterjahr am 4. April 2009 die Bayern besiegen. Die 5:1-Demütigung des Rekordmeisters ist zwar unvergessen, spielt für Magath aber keine Rolle mehr: „Ich werde meinen Spielern keine Aufzeichnung zeigen.“ Von der damaligen VfL-Startelf stehen nur noch Diego Benaglio, Marcel Schäfer und Josué im aktuellen Kader. Neue Spieler wie der frühere Bayern-Profi Hasan Salihamidžic sind dazugekommen. „Ich freue mich auf jedes Spiel, aber gegen den FC Bayern ist es schon etwas Besonderes. Ich freue mich riesig darauf“, bekannte „Brazzo“.