Magath zieht Zügel an - Drei Profis aussortiert
Gelsenkirchen (dpa) - Nach der erneuten Pleite in der Fußball-Bundesliga zieht Trainer Felix Magath beim FC Schalke 04 die Zügel an. Als Konsequenz aus der 0:5-Niederlage beim 1. FC Kaiserslautern hat der Coach drei Profis bis zur Winterpause aussortiert.
Tags zuvor kürzte Magath den Weihnachtsurlaub seiner Spieler bis auf fünf Tage zusammen und bat die Profis am Morgen eine Stunde früher als sonst üblich zu den Übungseinheiten.
Neben Mittelfeldspieler Jermaine Jones, der auf Schalke noch einen hoch dotierten Vertrag bis 2014 hat und an dem der VfL Wolfsburg Interesse haben soll, wurden auch der ghanaische WM-Teilnehmer Hans Sarpei und Alexander Baumjohann in die Regionalliga-Elf des FC Schalke abkommandiert. „Bei Jermaine Jones hat mir seine Spielauffassung nicht gefallen, bei den anderen beiden Spielern die Trainingsauffassung“, begründete Magath seine Maßnahme vor der Partie gegen den FC Bayern München am 4. Dezember.
Dafür trainierten die lange verletzten Linksverteidiger Christian Pander und der georgische Nationalspieler Levan Kenia wieder mit den Profis. Pander hatte nach 19-monatiger Pause vor drei Wochen sein Comeback in der Regionalligamannschaft gegeben, Kenia kam zuletzt vor mehr als einem Jahr zu einem Bundesligaeinsatz für die Königsblauen.
Die für Ende November von Vereinsboss Clemens Tönnies angekündigte Krisensitzung ist zunächst verschoben worden. „Ich weiß bisher von keinem Termin mit Clemens Tönnies“, sagte Magath in einem Gespräch mit der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“. Laut Tönnies soll die Unterredung nun „im Laufe der Woche“ stattfinden. Der Unternehmer hatte zuvor via „Bild“ gefordert: „Der Trainer und Manager muss uns jetzt erklären und darstellen, wie wir da wieder rauskommen. Wir müssen nun Tacheles reden“, sagte Tönnies.
Trotz des Absturzes in der Liga glaubt Magath an die Wende: „Ich lasse mir die Saison noch nicht schlecht reden.“ Außerdem habe sein Team die Chance, einen internationalen Startplatz über den DFB-Pokal zu erreichen. Dort muss sich der Clubs allerdings im Achtelfinale erst einmal beim FC Augsburg durchsetzen.
Die Schlagzeilen der Boulevardpresse („Jetzt wackelt auch Magath“) kommentierte der Trainer und Manager in der ihm eigenen Art. „Ich wackle nicht, sondern zittere“, sagte Magath mit Verweis auf den Temperatursturz zum Wintereinbruch.