Mainz und 1899 in der Liga weiter ungeschlagen

Mainz (dpa) - Shinji Okazaki war nicht dabei und doch in aller Munde. „In seiner derzeitigen Form kannst du ihn nicht ersetzen“, sagte Julian Baumgartlinger über den Top-Torjäger des FSV Mainz 05 nach dem 0:0 in der Fußball-Bundesliga gegen 1899 Hoffenheim.

Foto: dpa

Eine Wadenverletzung aus dem Derby in Frankfurt verhinderte den Einsatz des in dieser Saison fünfmal erfolgreichen Japaners. „Ohne ihren Spitzenspieler können es die Bayern und Dortmund schaffen, aber sonst kann das keine Mannschaft in der Liga. Bei uns ist das auch nicht der Fall“, ergänzte Christoph Moritz. „Aber auch er hätte es an diesem Abend schwer gehabt“, meinte 05-Manager Christian Heidel.

Die Serien beider Mannschaften hielten, die vorübergehende Tabellenführung aber wurde verpasst. Mainz und Hoffenheim marschieren im Gleichschritt, bleiben punkt- und torgleich und nach sechs Spieltagen ungeschlagen. „Das 0:0 ist das richtige Ergebnis. Ein Tor für die eine oder die andere Mannschaft hätte in jedem Fall zu einem glücklichen Sieg oder einer unglücklichen Niederlage geführt“, betonte Heidel. Hoffenheims Coach Markus Gisdol schloss sich der Meinung an. „Zum Glück haben wir die Null gehalten, und wir können mit dem Punkt sehr gut leben. Großes Lob für unsere Defensive.“

Zum Ende der strapaziösen Englischen Woche waren die Akkus bei beiden Kontrahenten ziemlich leer. „Zum Schluss tat es richtig weh“, sagte 05-Abwehrspieler Daniel Brosinski. Trotzdem spulten Mainz und 1899 mehr als 115 Kilometer ab. Das taktische Korsett verhinderte spielerische Höhepunkte, die Teams neutralisierten sich weitgehend.

„In der Form, die Mainz 05 aktuell hat, ist es nicht ganz einfach hier zu spielen“, sagte Gisdol. „Ein Tor, egal auf welcher Seite, hätte alles verändert“, betonte der Mainzer Trainer Kasper Hjulmand. „Taktisch waren beide Mannschaften gleich. Sehr schnell im Defensivumschalten, sehr gut in der Organisation, schnell im Gegenpressing.“

Das Fehlen von Okazaki sei für die 05er eine wichtige Erkenntnis. „Daraus können wir viel lernen“, meinte Hjulmand, der aber fest mit der Rückkehr des Japaners im nächsten Spiel bei Borussia Mönchengladbach rechnet. „Bis dahin sind acht Tage Zeit. Wir spielen ja erst am Sonntag.“

Zehn Punkte aus sechs Spielen bestätigen für Heidel die gute Arbeit des neuen Trainers. „Wir haben zu Hause noch kein Tor bekommen. Das ist auch eine Qualität, die wir da auf den Platz bringen. Wir wissen auch, dass die Tabelle nach sechs Spieltagen nicht viel bedeutet, aber wir hätten gerne gewonnen. Für die Mainzer wäre die Tabellenführung sehr schön gewesen.“

Kritik gab es von beiden Seiten am unebenen Rasen. „Der Platz ist sehr weich. Deshalb ist es schwierig, auf den ersten Kontakt zu spielen“, sagte Hjulmand. Das Geläuf verhindere schnelle Kombinationen, das Direktspiel funktioniere nicht wie gewünscht. Im vermeintlichen Spitzenspiel fiel das nicht so sehr auf, es wurde mehr Fußball gekämpft als gespielt.