Mandzukic vor Abschied vom FC Bayern München
München (dpa) - Mario Mandzukics Zeit beim FC Bayern ist wohl abgelaufen - der Stürmer flüchtet vor Coach Pep Guardiola. Nach einem persönlich frustrierenden Saisonfinish verkündete der kroatische Stürmer erstmals, den Double-Sieger noch in diesem Sommer verlassen zu wollen.
„Seien wir doch ehrlich, mir entspricht der Spielstil nicht, den Guardiola bei den Bayern durchführen will“, sagte der WM-Teilnehmer dem kroatischen Sportblatt „Sportske Novosti“. Unter dem spanischen Tiki-Taka-Trainer könne er nicht sein Bestes geben. „Wenn es denn so ist, dann fühle ich mich nicht wohl, und es ist das Beste, dass wir uns trennen“, fand Mandzukic.
Eigentlich hat der Torgarant, der auch in dieser Bundesliga-Spielzeit mit 18 Treffern der erfolgreichste Münchner war, noch einen Vertrag bis 2016 beim deutschen Fußball-Rekordmeister. Aber spätestens seit der Wechsel des Liga-Toptorjägers Robert Lewandowski von Borussia Dortmund an die Isar zur neuen Saison perfekt war, schien ein Verbleib des unzufriedenen Kroaten nahezu ausgeschlossen.
„Bis vor kurzem habe ich nicht daran gedacht wegzugehen“, meinte er, „vor allem habe ich nicht gedacht, dass das schon jetzt passieren könnte“. Nach den Champions-League-Partien gegen Real Madrid habe er „definitiv begriffen, dass ich - wie auch immer ich mich anstrenge - bei dieser Art Fußball nicht mein Bestes geben kann“.
Mandzukic habe dem Bayern-Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge seinen Wechselwunsch schon am 8. Mai bei einem Treffen mitgeteilt. „Meiner Meinung nach ist es in Ordnung, dass ich den Vereinsoberen aufrichtig gesagt habe, wie ich die Dinge sehe, und das rechtzeitig“, berichtete der Nationalspieler. Rummenigge selbst hatte sich jüngst sehr zurückhaltend zur Zukunft des vor zwei Jahren aus Wolfsburg verpflichteten Angreifers geäußert.
33 Tore in 54 Ligaspielen für die Bayern sind eigentlich überragende Werte für einen Offensivakteur. Am Ende aber passte Mandzukic nicht in das System Guardiola und zog sich daneben auch noch den Unmut des Coaches zu. Schon zum Rückrundenauftakt im Januar flog er wegen „schlechter Trainingsleistungen“ aus dem Kader, und auch beim DFB-Pokalfinale gegen Borussia Dortmund (2:0 n.V.) fehlte er.
Einen Groll hegt Mandzukic gegen die Bayern, mit denen er 2013 das Triple gewonnen hatte, aber offenbar nicht. „Allen wünsche ich wirklich das Beste für die Zukunft“, sagte er zum Abschied, „Bayern und seine Fans werden immer die schönste und super-emotionalste Geschichte meiner Karriere bleiben. Jetzt ist es Zeit für neue Herausforderungen.“ Wohin Mandzukic nach der WM wechseln wolle, verriet nicht. „Das drängt nicht, ich habe nichts zu sagen.“