Michel Bastos: Schalkes neue Hoffnung
Michel Bastos, Brasilianer und Offensivspieler, wird im Heimspiel gegen Greuther Fürth sein Debüt geben.
Gelsenkirchen. Man kann es ihm sich nicht übel nehmen, dass er nicht wusste, wer Greuther Fürth ist. Michel Bastos zuckte deshalb auch nur mit den Schultern, als er auf den nächsten Gegner angesprochen wurde. Dass es den Bundesliga-Aufsteiger aus Franken überhaupt gibt, hat sich offenbar noch nicht bis nach Lyon herumgesprochen. Dort hatte Bastos noch bis zum vergangenen Dienstag gelebt und sich eher um seine Karriere in der brasilianischen Nationalmannschaft gekümmert, als sich mit dem Unterhaus der deutschen Eliteliga zu beschäftigen.
Die Prioritäten haben sich nun aber verschoben. Schalke setzt künftig auf die Fähigkeiten des 29-Jährigen. Der Klub hat Bastos bis zum Sommer 2014 ausgeliehen — mit Kaufoption. Der offensive Flügelspieler sucht sein Glück von nun an in Gelsenkirchen. „Ich habe hohe Ziele, der Verein hat hohe Ziele. Deshalb passen wir gut zusammen“, sagte der 29-Jährige kurz nachdem er am Mittwochnachmittag seine erste Trainingseinheit bei den Königsblauen hinter sich gebracht hatte.
Die Verantwortlichen sind jedenfalls sehr zufrieden mit dem körperlichen Zustand des Manns, dessen linker Fuß eine besondere Schusskraft hat. „Er macht einen sehr starken Eindruck. Das ist nicht selbstverständlich, weil er sich in einem neuen Umfeld bewegt“, sagt Trainer Jens Keller.
Bastos hat also gute Chancen, am Samstag gegen Fürth in der Startelf zu stehen, womit sich die Schalker Mannschaft deutlich verändern wird. Bastos wird auf der linken Seite spielen, Julian Draxler dafür in die Zentrale als Spielmacher für den nach Tottenham transferierten Lewis Holtby rücken. Auch weil der zweite brasilianische Zugang in der Winterpause, Raffael, noch keine ausreichende körperliche Verfassung hat. Zudem wird Jermaine Jones nach seiner Sperre zurück ins Team kommen.
Eine Mannschaft, die stark genug sein sollte, gegen die mit neun Punkten abgeschlagene Mannschaft von Trainer Mike Büskens zu gewinnen. „Es ist sicher auch Platz für Sentimentalitäten da“, sagt Manager Horst Heldt mit Blick auf die Rückkehr des beim Publikum nach wie vor äußerst beliebten Ex-Schalkers Büskens. Alles andere als ein Sieg gegen den Tabellenletzten würde allerdings einer Blamage gleichkommen. „Der Druck steigt. Damit muss man aber zurechtkommen“, sagt Jens Keller.
Eine Hiobsbotschaft mussten die Schalker aber doch noch verdauen. Der am Knie verletzte Verteidiger Kyriakos Papadopoulos fällt länger aus als erwartet. Eigentlich hätte er in diesen Tagen mit dem Training beginnen sollen, doch die Verletzung erweist sich als kompliziert. „Es hat eine Nachuntersuchung gegeben. Es ist nicht absehbar, wann er auf dem Platz stehen wird, leider“, sagt Keller.
Zudem hat sich auch Ciprian Marica eine Knieverletzung zugezogen und fällt mehrere Wochen aus. Und Michel Bastos wird Schalke bald wieder verlassen müssen. Seine Frau, die in Lyon geblieben ist, bekommt Ende Februar ein Baby. Danach will die gesamte Familie nach Deutschland ziehen.