Minimalziel erreicht: Aber auf Schalke bleibt es unruhig

Hannover (dpa) - Ob es jetzt ruhiger wird auf Schalke? „Nee, nee, nee“, beantwortete Max Meyer die Frage nach dem 3:1 bei Hannover 96. Und grinsend fügte der Gelsenkirchener Fußballprofi zu: „Ich glaube nicht.

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Vielleicht, aber ich denke nicht.“

Zwar hat Schalke 04 sein Minimalziel sicher und spielt trotz eines wenig überzeugenden Sieges beim Absteiger in der kommenden Saison in der Europa League. Doch angesichts des nächsten Bundesliga-Spiels dürfte es schon sehr bald wieder turbulent werden.

Um vielleicht sogar noch die Champions League zu erreichen, muss Schalke auch am kommenden Samstag gegen den FC Augsburg gewinnen. Und der wird von Markus Weinzierl trainiert - der schon lange als nächster Schalker Coach gehandelt wird.

Für den derzeitigen Schalker Übungsleiter André Breitenreiter hat sich die Situation nach zuvor vier sieglosen Spielen nur kurzfristig entspannt. Die Trainer-Diskussion dürfte in den nächsten Tagen wieder an Fahrt aufnehmen. Zumal der Auftritt beim Absteiger wenig überzeugend, die Defensiv-Leistung in der ersten Halbzeit sogar erschreckend war.

„Darum ging es für uns nur, das Spiel zu gewinnen, drei Punkte einzusammeln, um es in der Tabelle ein bisschen spannender zu machen“, sagte Breitenreiter nach dem Erfolg in seiner Heimatstadt. Der in der 96-Jugend groß gewordene Ex-Profi meinte: „In Schalke zählen eh nur Ergebnisse.“

Der Auftritt beim künftigen Zweitligisten, der durch die 13. Heimspiel-Niederlage den Negativ-Rekord von Greuther Fürth aus der Saison 2012/2013 einstellte, sprach nicht unbedingt für eine grundsätzliche Besserung. Die Probleme in der Abwehrarbeit von Breitenreiters Mannschaft waren eklatant. Es waren vor allem Einzelleistungen, die zum Schalker Sieg führten.

„Wir waren effektiver in der Chancenverwertung“, benannte der Coach den entscheidenden Unterschied zu seinem Heimatverein. Eric Maxim Choupo-Moting (11.), Klaas Jan Huntelaar (45.) und Alessandro Schöpf (80.) trafen, während Hannover trotz mehrerer guter Möglichkeiten nur zu einem Treffer von Artur Sobiech (21.) kam.

„Wir haben Glück gehabt, dass Hannover die Chancen, die wir ihnen gegeben haben, nicht genutzt hat“, kommentierte Noch-Manager Horst Heldt: „Man muss es nicht schönreden.“ In seinen letzten beiden Partien als Schalker Angestellter „können wir schauen, was noch möglich ist“. Derzeit liegen Borussia Mönchengladbach (49 Punkte) und Hertha BSC (49) noch vor den auf Platz sechs stehenden Schalkern (48).

Dank des Sieges in Hannover war auch Breitenreiters Aussage über Huntelaar, die nicht jeder in Gelsenkirchen wirklich witzig fand, kein Aufreger mehr. „Mittlerweile ist die Quote so, als ob unser Zeugwart schießen würde“, hatte der Schalker Coach über die zuletzt verschossenen Elfmeter des niederländischen Angreifers gespottet.

„Ich glaube, dass damit jeder Spieler umgehen kann“, sagte Meyer: „Unser Trainer hat ja immer mal einen Scherz auf den Lippen.“ Ob Breitenreiter auch in der kommenden Saison auf Schalke Witze machen darf, bleibt aber offen.