Müde Münchner siegen- Guardiola „sehr, sehr zufrieden“
Harrison/New Jersey (dpa) - Das neue Büro in New York ist eingeweiht, das erste Testspiel in den USA gewonnen - für den FC Bayern hat die Amerika-Tour erfolgreich begonnen.
„Es ist nicht leicht, nach einem achteinhalbstündigen Flug herzukommen und gegen Guadalajara zu spielen. Ich bin sehr, sehr zufrieden mit unserer Leistung und stolz auf das Team“, sagte Trainer Pep Guardiola nach dem 1:0-Arbeitssieg in Harrison/New Jersey gegen Club Deportivo Guadalajara, den Tabellen-Sechsten der mexikanischen Liga.
Während der Gegner bereits zwei Ligaspiele absolviert hat, steckte den Bayern nur knapp 30 Stunden nach ihrer Landung an der US-Ostküste der Jetlag noch in den Knochen. Umso mehr freute sich Guardiola über den Auftritt, der für ihn auch eine Art persönliche Revanche war. „Ich kenne Guadalajara sehr gut, habe schon einige Male gegen sie gespielt und zuletzt mit Barcelona 1:4 verloren“, betonte der Spanier.
Vor dem Spiel eröffneten die Münchner in Manhattan mit prominenten Gästen wie Thomas Gottschalk und Ski-Olympiasiegerin Maria-Höfl-Riesch ein Büro, um auf dem vielversprechenden US-Markt vertreten zu sein. „New York City ist ein besonderer Ort - wir sind ein besonderer Club. Das ist die richtige Stadt für uns“, sagte Vorstand Jörg Wacker, beim FC Bayern verantwortlich für Internationalisierung.
Das Interesse der 25 023 Fans in der ausverkauften Arena richtete sich in Abwesenheit der sechs Weltmeister vor allem auf die Bayern-Stars Robert Lewandowski und Franck Ribéry. Beide bekamen bei ihrer Vorstellung den lautesten Applaus. Und Ribéry, der die Kapitänsbinde trug, sorgte auch für das erste Highlight. In der zehnten Minute bediente er mit einem Eckball Claudio Pizarro, und der Peruaner vollendete mit einem sehenswerten Flugkopfball zum 1:0. „Ein toller Spieler“, sagte Guardiola. „Er muss richtig fit werden und von Verletzungen verschont bleiben. Ich brauche ihn.“
Jede Menge Offensivpower steckte im Bayern-Spiel, wenn Ribéry und Pizarro miteinander kombinierten - und das wurde vom Publikum goutiert. „Die Leute hier sind begeisterungsfähig, man hat's am Flughafen und im Hotel gesehen, wie wir empfangen wurden. Ich denke, dass hier auf jeden Fall Fußball-Potenzial da ist“, meinte Neuzugang Sebastian Rode.
Auch David Alaba freute sich. „Wir genießen es, hier zu sein. Es waren viele Bayern-Fans da. Schön, wenn man solch eine Unterstützung auch hier in Amerika spürt“, sagte der Österreicher und freute sich schon auf die Bootsfahrt der Mannschaft zur Freiheitsstatue. „Wir alle freuen uns, ein bisschen was von der Stadt zu sehen.“
Schon am Samstag steht der nächste Langstreckenflug an. In einer Chartermaschine düst der Bayern-Tross knapp 5000 Kilometer gen Westen nach Portland. Im Bundesstaat Oregon stoßen kommende Woche die Weltmeister zum Team, das am 6. August (Ortszeit) gegen eine Auswahl der Nordamerika-Liga MLS antritt. „Ich bin ziemlich sicher, dass wir ein sehr gutes Spiel sehen werden“, sagte Guardiola.