Neuer Bayer-Coach Schmidt will mit Offensive begeistern

Leverkusen (dpa) - Cheftrainer Roger Schmidt hat mit Bayer Leverkusen viel vor. „Wir wollen die Zuschauer mit offensivem Fußball begeistern“, kündigte der 47-Jährige an seinem ersten Arbeitstag beim Fußball-Werksclub an.

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„Die Mannschaft ist willig, macht einen guten Eindruck und hat Potenzial“, sagte er. Das Erfolgskonzept des FC Red Bull Salzburg, mit dem Schmidt österreichischer Meister geworden ist und der in der vergangenen Saison mehr als 100 Tore erzielte, hat er mitgebracht. „Wir werden eine ähnliche Spielweise hier sehen. Der Ansatz soll nicht sein, etwas besser als der Gegner zu spielen, sondern ihm unser Spiel aufzudrücken“, erklärte Schmidt, der seine Profi-Trainerkarriere beim SC Paderborn (2011/12) in der 2. Liga begonnen hatte.

Die erste Herausforderung für den neuen Coach und Bundesliga-Debütanten wird in gut sechs Wochen die Qualifikation für die Champions League sein. Auch der erste Liga-Spieltag hat es in sich: Bayer 04 muss bei Borussia Dortmund antreten. „Dann werde ich merken, dass ich in der Bundesliga angekommen bin“, sagte der studierte Diplom-Ingenieur, der sein Engagement durch Bayer als „große Wertschätzung“ empfindet: „Ich werde versuchen, das Vertrauen, mit allem, was ich habe, zu rechtfertigen.“

Beim Trainingsauftakt auf dem Bayer-Gelände konnte er bereits vier Neuzugänge begrüßen. Der brasilianische Linksverteidiger Wendell, der von AS Rom ausgeliehene Abwehrspieler Tin Jedvaj, Torhüter Dario Kresic vom FSV Mainz 05 und der ukrainische U 21-Nationalspieler Wladlen Jurschenko. Auch Rückkehrer Karim Bellarabi, zuletzt an Eintracht Braunschweig ausgeliehen, war beim ersten Training dabei. Die WM-Fahrer Emir Spahic und Heung-Min Son machen erst mal Urlaub. Der neue Stürmer Josep Drmic vom 1. FC Nürnberg ist mit der Schweiz noch im Achtelfinale dabei.

„Der Urlaub war zu kurz, aber die Freude, dass es wieder losgeht, ist da“, meinte Leverkusens Torjäger Stefan Kießling und sagte zum neuen Trainer: „Der erste Eindruck ist positiv. Ich lasse mich mal von der Vorbereitung überraschen.“ Bis Ende der Woche stehen immerhin elf Trainingseinheiten auf dem Programm.

„Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Roger Schmidt. Er ist ein hervorragender Trainer, der für aggressiven und temporeichen Fußball steht“, sagte Bayer-Geschäftsführer Michael Schade. „Ich habe ein sehr gutes Gefühl und bin gespannt, wie es in den nächsten Wochen läuft. Wir werden ihm jede Hilfe anbieten, auch in Bezug auf Spieler.“

Bayer sucht noch einen offensiven Mittelfeldspieler, nachdem der Hamburger SV den Wechsel von Hakan Calhanoglu bisher abgelehnt hat. „Wir stehen noch zu unserem Angebot und hoffen, dass noch nicht das letzte Wort gesprochen ist“, sagte Sportdirektor Rudi Völler.

Die Leverkusener haben für Transfers finanziellen Spielraum, da die Champions League dem Club rund 26,3 Millionen Euro an Einnahmen bescherte. Zudem brachten die Verkäufe von Emre Can (FC Liverpool), Sidney Sam (Schalke 04) und Jens Hegeler (Hertha BSC) noch einen hohen zweistelligen Millionen-Betrag ein.