Paderborn hofft noch auf Relegationsplatz

Gelsenkirchen (dpa) - Paderborns Trainer André Breitenreiter denkt immer positiv, doch ein Träumer ist er nicht.

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„Wir werden uns gegen Stuttgart noch einmal voll reinhauen. Es ist noch möglich, den Relegationsplatz zu erreichen. Aber unsere Chancen auf den Klassenverbleib sind natürlich nicht gestiegen“, sagte der 41-jährige Breitenreiter nach der äußerst bitteren 0:1 (0:0)-Niederlage beim FC Schalke 04 und dem Sturz auf den letzten Tabellenplatz der Fußball-Bundesliga.

Selbst ein eigener Sieg im Abstiegsendspiel am Samstag gegen die um zwei Punkte besseren Schwaben reicht allein nicht aus, den direkten Abstieg zu vermeiden. Um sich noch in die beiden Relegationsspiele gegen den Zweitliga-Dritten zu retten, darf der Tabellen-Vorletzte Hamburger SV daheim nicht gegen Schalke gewinnen. „Es ist schlimm, dass wir es nicht mehr selbst in der Hand haben“, sagte der tieftraurige Moritz Stoppelkamp, der allein drei Top-Tormöglichkeiten beim Revierclub ausgelassen hatte.

Am Ende standen die wackeren Ostwestfalen nach dem Eigentor des untröstlichen Kapitäns Uwe Hünemeier (88.) erneut ohne Zählbares da, obwohl sie wie im Hinspiel 90 Minuten lang gegen Schalke das bessere Team stellten. „Die Niederlage ist unfassbar, extrem bitter, wie es abgelaufen ist“, sagte Stoppelkamp. Gleichwohl werde man „nicht verzweifeln“ und in der Benteler-Arena gegen Stuttgart „noch mal alles raushauen“, versicherte Innenverteidiger Christian Strohdiek. In den restlichen sieben Tagen müsse man sich auf den finalen Showdown fokussieren: „Wir wollen die Relegation erreichen.“

Die gesamte Paderborner Fußball-Familie war völlig frustriert. Doch Aufgeben - das kommt für niemanden in Betracht: „Erst, wenn es wirklich zu Ende ist“, versprach Manager Michael Born Kampf bis zur letzten Saison-Sekunde. Von den durch den Aufruhr der eigenen Anhänger zusätzlich verunsicherten königsblauen Profis erhofft sich Born, dass sie in Hamburg „mit einer anderen Einstellung antreten“ und „sich mehr anstrengen als heute“.

Auch Breitenreiter hat noch nie erlebt, dass gegnerische Fans nach dem Abpfiff „geschlossen aufstehen und die Gäste mit Applaus verabschieden“. Letztlich aber war die neue Erfahrung in der Veltins-Arena jedoch kein Trost für die ausgelassenen Torchancen und den entgangenen Erfolg. „Wir waren dominant, mutig, spielfreudig. Wir hätten der klare Sieger sein müssen. Aber Fußball ist Ergebnissport“, stellte der SC-Coach ernüchtert fest. Er gab zu, dass es „Tage dauern wird“, den Tiefschlag zu verarbeiten: „Aber wir stehen wieder auf und werden alles dafür tun, gegen Stuttgart zu gewinnen.“